Ackermann fordert:Top-Manager müssen Vorbild sein
Einer, der selber schon des Öfteren in der Kritik stand, hat sich jetzt in die Debatte über Steuersünder eingeschaltet: Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann fordert von den deutschen Top-Managern mehr Vorbildfunktion.
Hamburg (dpa) - Deutsche Bank-Vorstandschef Josef Ackermann hat von den deutschen Top-Managern mehr Vorbildfunktion und Führungsstärke gefordert. Damit reagiert er auf die Steueraffäre von Post- Chef Klaus Zumwinkel.
Der Banker sagte der "Bild"-Zeitung: "Jedem, der eine Führungsposition innehat, kommt eine Vorbildfunktion zu, nicht nur Top-Managern. Wer nicht Vorbild ist, kann nicht erfolgreich führen."
Der Bank-Chef appelierte an die gesamte Wirtschaft: "Wir müssen jetzt alle in der Wirtschaft eine neue Anstrengung unternehmen, unserer Führungsverantwortung gerecht werden, verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen."
Ackermann distanzierte sich deutlich von jeder Art von Steuerhinterziehung: "Für gute Arbeit muss es gutes Geld geben. Auch netto. Steuerhinterziehung allerdings muss tabu sein. Für alle."
Er warnte davor, dass die Diskussion über den Sturz von Zumwinkel zu einer Gefahr für die Marktwirtschaft werden könne. Wörtlich sagte Ackermann: "Wir dürfen nicht zulassen, dass individuelles Fehlverhalten verallgemeinert und unserer Wirtschaftsordnung angelastet wird, auch um damit von eigenen Fehlern ablenken zu wollen."
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