Ermittlungen gegen WestLB-Vorstände eingestellt
Düsseldorf (dpa) - Die Ermittlungen gegen zwei amtierende und mehrere ehemalige Vorstände der WestLB sind gegen Zahlung von insgesamt 445 000 Euro Geldauflagen eingestellt worden. Das bestätigte Staatsanwalt Johannes Mocken am Donnerstag in Düsseldorf.
In dem Ermittlungsverfahren ging es um mehr als 600 Millionen Euro Spekulationsverluste im Eigenhandel der Bank im Jahr 2007. Ex-Vorstandschef Thomas Fischer, den der Skandal den Job kostete, muss demnach 150 000 Euro zahlen, die amtierenden Vorstände Werner Taiber 150 000 Euro und Hans-Jürgen Niehaus 75 000 Euro. Das Landgericht Düsseldorf habe der Einstellung per Beschluss zugestimmt.
Einige der Verfahren sind noch offen. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) soll aber lediglich gegen zwei ehemalige Aktienhändler der WestLB Anklage erhoben werden. Sie sollen bei der Jagd nach millionenschweren Boni Risikolimits und Vorstandsanweisungen ignoriert und ihre riskanten Deals verschleiert haben.
Die WestLB hatte beide entlassen und Strafanzeige gegen sie erstattet. Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen aber auch auf Fischer und den gesamten damaligen Vorstand ausgeweitet. Dabei ging es um den Verdacht, dass die Top-Manager seinerzeit den Aufsichtsrat zu spät und unzureichend über die Vorgänge informiert und damit das Aktiengesetz verletzt hätten.
Dass Fischer zahle, sei jedoch kein Geständnis, sagte dessen Frankfurter Anwalt Eckart Hild der "Süddeutschen Zeitung". Sein Mandant habe sich strafrechtlich nichts vorzuwerfen.
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