Fluglotsen-Streiks sind vom Tisch
Langen (dpa) - Gute Nachricht für Flugreisende - trotz der Aschewolken des isländischen Vulkans: Der drohende Streik der deutschen Fluglotsen ist vom Tisch.
Die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) und die Gewerkschaft der Flugsicherung einigten sich in ihrem Tarifstreit, wie beide Seiten am Freitag mitteilten. Die zuständigen Gremien von Unternehmen und Gewerkschaft müssen dem Kompromiss allerdings noch zustimmen. Die Fluglotsen hatten zuvor ohnehin die ursprünglich für Dienstag vorbereiteten Arbeitskämpfe wegen der Aschewolke ausgesetzt.
In dem Tarifkonflikt ging es nicht um die Bezahlung, sondern um die Arbeitszeiten der Fluglotsen, die je nach Belastung variieren. Die Gewerkschaft hat rund 3200 Mitglieder, die DFS hat etwa 5600 Mitarbeiter. Ihre Fluglotsen koordinieren im deutschen Luftraum bis zu 10 000 Flugbewegungen pro Tag. Theoretisch hätten die Fluglotsen mit einem Streik einen Großteil des Luftverkehrs zum Erliegen bringen können.
Im Kern sei ein Gesamtpaket vereinbart worden, die Personalsteuerung bis zum Jahr 2015 zu verbessern und die derzeitige Lage bei den Fluglotsen zu entschärfen, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Dirk Vogelsang. Außerdem gebe es einen Belastungsausgleich. Künftig überwache eine Steuerungsgruppe, der jeweils drei Vertreter von Unternehmen und Gewerkschaft angehören, die Ausbildung und Verteilung des Personals. Dieses Gremium habe weitreichende Kompetenzen, auch wenn das Entscheidungsrecht immer noch bei der Geschäftsführung des Unternehmens liege, sagte Vogelsang.
Ein DFS-Sprecher wollte noch keine Details bekanntgeben. Die Ergebnisse müssten noch schriftlich fixiert und von den jeweiligen Gremien abgesegnet werden. Die zweitägigen Gespräche seien schwierig gewesen, aber in sachlicher und konstruktiver Atmosphäre verlaufen. Beide Parteien hätten eine Erklärungsfrist bis zum 28. April vereinbart.
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