Teuerste deutsche Webadresse aller Zeiten verkauft
Bei einer Webadressen-Auktion hat die deutsche Internetdomain "poker.de" eine neue Rekordsumme erzielt. Bei einer Webadressen-Auktion wurden 695.000 Euro für die Domain gezahlt.
Bei einer Webadressen-Auktion hat die deutsche Internetdomain "poker.de" eine bisher nie da gewesene Rekordsumme erzielt. Wie die WELT ONLINE berichtet, wurde für "poker.de" bei einer Webadressen-Auktion die Rekordsumme von 695.000 Euro erzielt. Das ist der höchste Preis für eine deutsche Adresse ("Domain"), der jemals gezahlt wurde. Bisher hatte die Domain "reifen.de" mit 200.000 Euro diesen Spitzenplatz inne.
Neuer Besitzer der Domain ist jetzt die Firma Partygaming mit Sitz in Gibraltar. Das englische Unternehmen ist als Veranstalter von Online-Spielen bekannt. Unter de.partypoker.net betreibt es zum Beispiel eine der größten Online-Pokerschulen. Als Verkäufer fungierte der Domainhändler Nicit, der sich beim bisherigen Inhaber, einer deutschen Spielbank, ein Vorkausfsrecht gesichert hatte und dann die Auktion initiierte.
Nicit-Inhaber Daniel Kollinger war nicht überrascht. "Die Seite war mit rund 200.000 Zugriffen pro Jahr bisher gut besucht. Zudem boomt derzeit das Pokerspiel." Der Startpreis bei der Auktion lag bei 500.000 Euro. "Wir wussten schon vor der Auktion, dass wir mindestens 525.000 Euro erzielen werden."
Der Verkauf hat vor allem für die Branche des Domainhandels, der mit Spekulationen am Aktien- oder dem Kunstmarkt vergleichbar ist, große Bedeutung. "Mit diesem Verkauf wird die Domain-Endung .de sicherlich als eine der ersten Länder-Domains auch in den Fokus von Domain-Investoren rücken", so Kollinger. Bisher habe sich das Domain-Investment größeren Stils auf den amerikanischen .com-Domainmarkt beschränkt.
Aus diesem Markt sind mit ¿sex.com¿ für 15 Millionen US-Dollar sowie "business.com" und "diamond.com" mit je 5,9 Millionen US-Dollar die bisher teuersten Domainverkäufe bekannt.
Zur Zeit sind etwa elf Millionen Domains mit der Endung ".de" registriert. Nach Schätzungen werden davon aber nur 50 bis 60 Prozent aktiv genutzt. Der Handel mit Domains hingegen ist ein Wachstumsmarkt. Nach Angaben des Branchendiensts Sedo werden Domains derzeit im Schnitt für etwa 2000 Euro verkauft. Auf der Sedo-Plattform wurden nach eigenen Angaben im Jahr 2006 Domains für rund 40 Millionen US-Dollar gehandelt.
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