Schmink-Apps: Deutscher Kosmetikmarkt verzeichnet Aufschwung
Laut der Kosmetikbranche wächst das Interesse der Deutschen an Kosmetikmitteln stetig. Die Umsätze steigen vor allem im Internet, wo Schmink-Apps immer mehr in Mode kommen.
Deutsche Frauen greifen immer noch seltener zu Lippenstift und Eyeliner als Geschlechtsgenossinnen in Europa, sie holen in Sachen Make-Up aber spürbar auf. Der deutsche Markt wachse seit Jahren deutlich, sagte die Deutschland-Chefin des Marktführers L'Oréal, Nathalie Roos, am Dienstag in Düsseldorf.
2014 habe der bundesweite Kosmetikmarkt um 1,8 Prozent auf rund 11,7 Milliarden Euro Umsatz zugelegt. 2015 werde der Trend voraussichtlich so weitergehen. "Der deutsche Mark hat noch viel Potenzial." Dies gelte vor allem für das Internetgeschäft.
Deutsche haben steigenden Bedarf nach Hautpflegemitteln
L'Oréal-Deutschland wuchs 2014 mit einem Umsatzplus von sechs Prozent dreimal stärker als der Gesamtmarkt. Der Marktanteil liegt bei gut 16 Prozent. Treiber seien dabei vor allem Make-Up- und Hautpflegemittel gewesen, sagte Roos. Augenbrauen würden stärker hervorgehoben, Nägel bunter und modebewusster, vor allem junge Frauen nutzten mehr Lippenstifte.
Außerdem sorge die zunehmende Alterung der Bevölkerung für steigenden Bedarf an Hautpflegemitteln. Rund ein Drittel der Produkte würde von Männern gekauft - vor allem Duschmittel, Deo und Rasierwasser.
Kosmetikhersteller verzeichnen hohe Gewinne mit Schmink-Apps
Das Internetgeschäft brachte 2014 noch bescheidene 6 Prozent des Gesamtumsatzes aber mit über 16 Prozent Wachstum einen steilen Anstieg. L'Oréal wirbt beispielsweise mit einer Schmink-App fürs Smartphone, die über die Kamera-Erkennung des Geräts das Aussehen mit verschiedenen Make-Ups simuliert. Die App sei in kurzer Zeit schon mehr als 1,3 Millionen Mal heruntergeladen worden.
Die Marktaussagen basieren auf Scannerdaten in Kosmetikläden und Supermärkten, die Marktforschungsunternehmen bereitstellen. Aussagen zum Gewinn gibt L'Oréal für Töchter nicht. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland rund 2000 Menschen vor allem in der Zentrale in Düsseldorf und im Produktions- und Logistikstandort in Karlsruhe. dpa
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