
Bauernverband: Verunsicherung bremst Investitionen

Landwirte verzichten laut Bauernverband wegen unklarer Zukunftsaussichten auf Investitionen. Nötig seien verlässliche Rahmenbedingungen der Politik.
Unklare Zukunftsaussichten halten nach Angaben des Deutschen Bauernverbands (DBV) viele Landwirte von Investitionen ab. Zwar planen nach DBV-Angaben 35 Prozent der deutschen Bauern in den kommenden sechs Monaten Investitionen. Sie wollen insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro in ihre Betriebe stecken, die Zahlen sind damit vergleichbar mit dem Vorjahresstand. An die Jahre 2013 und 2014 mit geplanten halbjährlichen Investitionen von mehr als sechs Milliarden Euro kommen die Werte aber nicht ran.
"Dass die Landwirte derzeit wenig investieren, zeigt die Verunsicherung", sagte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. "Die Bauern brauchen Investitionssicherheit und Verlässlichkeit bei politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen." Das gelte sowohl für Tierhaltung als auch für Ackerbau. Die neue große Koalition will unter anderem den Einsatz des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat beenden und eine staatliche Haltungskennzeichnung für Fleisch - das Tierwohllabel - einführen.
Landwirte schauen skeptisch in die Zukunft
Insgesamt schauen die Bauern skeptisch in die Zukunft. Auf einer Notenskala von 1 bis 5 bewerten sie die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt mit 3,15. Im Dezember hatte der Bauernverband von einer "Normalisierung der Lage" gesprochen - nach zwei für viele Betriebe bedrohlichen Krisenjahren.
Der DBV, der VDMA Fachverbandes Landtechnik und die Landwirtschaftlichen Rentenbank lassen vierteljährlich das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar ermitteln. Für die jüngste Erhebung im März befragte das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt rund 1000 Landwirte und landwirtschaftliche Dienstleister in Deutschland.
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