Ryanair droht, Flüge aus Deutschland zu streichen
Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat wegen des Flugverbots im Zuge der Vulkanasche deutlich weniger verdient. Das Unternehmen droht, wegen der geplanten Luftverkehrssteuer Flugkapazitäten aus Deutschland abzuziehen.
Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat wegen des Flugverbots im Zuge der Vulkanasche im ersten Quartal ihres Geschäftsjahres 2010/2011 deutlich weniger verdient. Der Gewinn sei von April bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 93,7 Millionen Euro zurückgegangen, teilte das Unternehmen in Dublin mit.
Die Kosten im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch in Island bezifferte Ryanair auf 50 Millionen Euro. Insgesamt musste die Airline zwischen April und Mai 9400 Flüge absagen. Der Umsatz habe sich dennoch um 16 Prozent auf 896,8 Millionen Euro erhöht.
Zum Ausblick äußerte sich Ryanair-Chef Michael O'Leary zunächst noch vorsichtig. Er rechne zwar in den kommenden drei Monaten mit weiter steigenden Passagierzahlen, sagte der Manager, verwies aber gleichzeitig darauf, dass man zur erwarteten Ertragsentwicklung im Winter vorsichtig sein müsse. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2010/2011 bekräftigte O'Leary.
Unter dem Strich dürfte Ryanair einen Nettogewinn in einer Bandbreite von 350 Millionen bis 375 Millionen Euro erzielen, das wäre dann eine Steigerung zwischen 10 und 15 Prozent. Wo immer es möglich ist, will der Konzern sparen.
Sollte Deutschland die geplante Flugsteuer umsetzen, dann sieht sich Ryanair gezwungen, Flugkapazitäten aus Deutschland abzuziehen, machte der Konzern deutlich. Diese würde man dann in Italien wieder erhöhen.
Durch die deutsche Luftverkehrssteuer sollen je nach Streckenlänge zwischen 13 und 26 Euro auf die Flüge aufgeschlagen werden, die von deutschen Airports starten. Die Abgabe soll ab 2011 gelten und dem Staat rund eine Milliarde Euro bringen. Ryanair sagte, Deutschland habe einen Anteil an den Gesamtkapazitäten von neun Prozent.
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