Was zählt, ist das Team
Hopfen l sok l Wer auf dem Cam-pingplatz von Eduard und Herta Mayr am Hopfensee (Kreis Ostallgäu) arbeitet, ist Mädchen für alles. "Die Aufgaben sind sehr vielfältig", sagt Geschäftsführerin Herta Mayr. Ihre Auszubildenden zum Kaufmann für Freizeit und Touristik müssen Reservierungen entgegennehmen, Belegungspläne erstellen, mal im Kino einen Film starten, den Gästen erklären, welche Radtouren sie in der Gegend unternehmen können und auch mal Pflaster auf aufgeschlagene Kinderknie kleben.
Kurzum: Die beiden Lehrlinge, die im Herbst ihre Ausbildung auf dem Campingplatz beginnen, sollen dafür sorgen, dass sich die Gäste am Hopfensee rundum wohlfühlen.
Dass ihre Bewerber freundlich, aufgeschlossen und sportlich sind, darauf legt die Chefin großen Wert. "Mufflige Leute brauchen wir hier nicht", sagt sie. "Beim Tourismus muss man die Menschen mögen, gern mit Leuten reden. Man darf nicht maulfaul sein."
Schon im Laufe des Vorstellungsgesprächs stellt die 65-Jährige fest, ob ein Bewerber in ihr Team passt, ob er eigene Ideen einbringt, ob er mit Begeisterung an die Arbeit geht. "Ich frage ihn zuerst einmal, was er sich unter der Arbeit vorstellt."
Während einer Schnupperlehre nimmt sie den Jugendlichen dann genauer unter die Lupe. "Ich erwarte, dass jemand hilfsbereit ist. Dass er fragt, was er für die Gäste tun kann. Und ich erwarte, dass er sieht, wo man ihn braucht."
Auf dem Campingplatz der Mayrs, wo rund 30 Mitarbeiter in Verwaltung, Kur- und Wellness-Bereich sowie in der Gastronomie beschäftigt sind, hilft man zusammen - egal ob es darum geht, im Sommer nach einem Hagelschauer die Wohnwagen zu reparieren oder im Winter den Platz vom Schnee zu befreien. "Bei uns arbeitet man im Team. Da gehört man dazu und da muss man sich einbringen", erklärt die Chefin. Wie im Büro nachmittags um fünf den Stift fallen zu lassen, das gehe in ihrem Betrieb nun mal nicht.
Vielen fehlt die Bereitschaft
"Der Tourismus ist ein hartes Geschäft." An den Wochenenden zu arbeiten, an den Feiertagen und im Sommer, wenn Hochsaison ist, noch länger als sonst - dazu fehle vielen die Bereitschaft, wie Herta Mayr festgestellt hat.
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