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Mode
25.07.2022

Warum Secondhand-Kleidung oft teurer als neue ist

Kleidung aus zweiter Hand ist bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten heute erste Wahl.
Foto: Gabriel Cassan

Bei Menschen, die auf die Folgen ihres Konsums achten, steht gebrauchte Kleidung hoch im Kurs. Der Secondhand-Boom hat teils absurde Folgen.

Ständer, vollbehangen mit alten T-Shirts, Hosen und Lederjacken, laute Popmusik im Hintergrund, dazu der leicht muffige Geruch gebrauchter Kleidung – und dazwischen viele junge Leute. Der Secondhand-Laden Picknweight ist heute gut besucht. „Die aktuellen Modetrends orientieren sich zurzeit sehr an den 2000ern. Die Leute wissen, dass sie hier so etwas finden“, sagt Karin Aldares, Filialleiterin des Geschäfts am Hackeschen Markt im trendigen Bezirk Berlin Mitte. Gut an ihrem Job findet Aldares vor allem den Aspekt der Nachhaltigkeit. Aber auch die Werte der Käufer sind ihr wichtig: „Hier kommen ganz andere Kunden rein“, erzählt sie, „Menschen, die gezielt Secondhand kaufen wollen und auch viel bewusster mit der Kleidung umgehen“.

In Sachen Nachhaltigkeit hat die Textilindustrie noch Luft nach oben. Nach Zahlen des Beratungsunternehmens McKinsey ist der Modesektor für rund 2,1 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich – etwa vier Prozent der weltweiten Gesamtmenge. Besonders das Konzept der „Fast Fashion Industrie“, der billigen Wegwerfmode, trägt dazu erheblich bei. Neben den Umweltbelastungen sind für viele Menschen die oft prekären Arbeitsbedingungen bei der Herstellung der ausschlaggebende Grund, nur noch aus zweiter Hand zu konsumieren.

Einstige Stammkunden können sich hohe Preise am Secondhand-Markt kaum noch leisten

So auch für Lilith Hannebaum. Sie kauft seit rund zwei Jahren ausschließlich Secondhand-Kleidung. Die ökologischen und vor allem die sozialen Folgen der Textilproduktion seien für sie einfach nicht vertretbar, sagt sie. Aber auch die Idee, dass ihre Kleidung einzigartig sei und nicht massenweise erhältlich, sei für sie von Bedeutung. Damit steht sie nicht allein da.

„Besonders in der letzten Zeit ist die Nachfrage auf jeden Fall gestiegen“, erzählt Aldares. Die erhöhte Nachfrage führe jedoch dazu, dass die Preise steigen. Viele Stammkunden oder auch sozial Schwächere hätten damit zu kämpfen, sagt die modebewusste Frau. Auch Lilith Hannebaum hat früher mehr gekauft. „Mittlerweile ist Secondhand oftmals teurer als Fast Fashion. Die Kleidung muss nicht selten noch mal geändert werden und trägt zudem entsprechende Gebrauchsspuren. Da finde ich die Preise oft nicht mehr gerechtfertigt“, sagt sie.

Aldares ist ähnlicher Meinung: „Ein normales Basic Shirt, das ich in jedem Fast Fashion Store neu für fünf Euro bekomme, würde ich mir hier nicht für den gleichen Preis kaufen.“ Als Gründe für die Preiserhöhung nennt sie neben der erhöhten Nachfrage und der Inflation auch die schwerere Beschaffung der Waren „Kimonos beispielsweise, aber auch Taschen, bekommen wir aufgrund vieler Anfragen fast gar nicht mehr“, sagt Aldares.

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Ladenbesitzerin in Berlin spricht von "Secondhand-Boom"

Petra Wefers, Geschäftsführerin des Gewandhauses in Berlin-Schöneberg, war schon vor dem Hype überzeugt von der Idee, individuelle Kleidung ohne Folgen für die Umwelt anzubieten. Die gebürtige Ostfriesin hat studiert und eine Ausbildung zur Schneiderin gemacht, daraufhin arbeitete sie viele Jahre als Kostümbildnerin bei Theater, Film und Fernsehen. Aus der Liebe zu Textilien entwickelte sich das Vorhaben, einen eigenen Secondhandstore zu eröffnen. „Secondhand funktioniert auf jeden Fall als Business“, sagt Wefers.

Petra Wefers ist schon lange im Secondhand-Geschäft.
Foto: Gewandhaus

2019 sei mit einem Umsatz im sechsstelligen Bereich ihr bisher bestes Jahr gewesen. Dann kam Corona mit den üblichen Einbrüchen, für dieses Jahr ist Wefers erneut zuversichtlich. Seit April gebe es einen wahren Secondhand-Boom. „Auffällig ist, dass immer mehr junge Leute und vor allem auch mehr Männer in meinen Laden kommen“, sagt sie. Wefers betreibt, unterstützt von einer Mitarbeiterin und einem Auszubildenden, ein sogenanntes Kommissionsgeschäft. Sie bekommt Ware geliefert, die sie dann für acht Wochen in ihrem Geschäft ausstellt. Verkauft sie die Kleidung, bekommt der Kommittent, also der Lieferant, 36,8 Prozent des Erlöses.

Unbekannte Marken machen den Charme von Secondhand aus

„Von meinem Anteil zahle ich dann noch 19 Prozent Mehrwertsteuer“, erklärt Wefers. So bekomme sie beispielsweise für eine 25 Euro teure Jeans rund 13 Euro. „Manchmal wird mir gesagt, ich sei teurer als andere Secondhandläden. Das liegt daran, dass ich den Erlös teile und die Waren nicht geschenkt bekomme“. Die Preise legt Wefers selbst fest. Bei nahezu neuer Ware berechnet sie die Hälfte des Originalpreises. Darüber hinaus stellt sie Bedingungen: „Ich achte bei meiner Kleidung darauf, dass sie nicht älter als fünf Jahre ist und dazu in einem guten Zustand“.

Marken der großen Modeketten verkaufe sie nicht. Lieber nehme sie Sachen, die sie gar nicht kenne, als solche aus der Massenproduktion, sagt sie. „Gerade das macht für mich den Charme von Secondhand aus.“ Vielleicht ist auch das der Grund, warum Künstler wie Helge Schneider, Daniel Levy oder Ulrich Noethen ab und an bei ihrem kleinen Geschäft vorbeischauen. Wefers hat ebenfalls beobachtet, dass der Secondhand-Markt teilweise sehr teuer geworden ist. Auffällig findet sie, dass manche Läden Jeans aus den 80ern für 50 Euro und mehr verkaufen würden. Dazu findet sie klare Worte: „So was finde ich einfach unverschämt. Das ist ja teurer, als es damals war“.

Die Aussicht auf gute Geschäfte lockt längst andere an: Die Hamburger Online-Plattform für Secondhand-Mode, Rebelle, etwa ging Anfang 2022 an die Börse. Vestiaire Collective, ein französisches Start-up, das als Vorreiter beim Handel mit Secondhand-Luxuskleidung gilt, wurde von Investoren vergangenes Jahr mit 1,7 Milliarden Dollar bewertet.

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