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  3. Analyse: Kann die EZB die hohe Inflation überhaupt noch eindämmen?

Analyse
29.04.2022

Kann die EZB die hohe Inflation überhaupt noch eindämmen?

Christine Lagarde überlegt, den Zins anzuheben.
Foto: Philipp von Ditfurth, dpa

Die Teuerung steigt auf 7,4 Prozent. EZB-Chefin Lagarde deutet eine frühere Zinswende an. Ökonomen haben aber Zweifel, ob das noch hilft.

Durch den Krieg in der Ukraine sind vor allem die Energiepreise in die Höhe geschossen. Das Tanken, der Strom im Haushalt und Gas und Öl zum Heizen kosten zusammengenommen im Schnitt ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr. Aber auch die Preise für Lebensmittel haben zugelegt. Die Inflationsrate ist abermals nach oben geklettert.

Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Geldentwertung im April in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat 7,4 Prozent beträgt. Auf das Gesamtjahr rechnen Ökonomen mit rund sechs Prozent Inflation, das wäre der höchste Stand seit der deutschen Wiedervereinigung.

Lagarde: "Erhöhung der Zinsen anschauen"

Jetzt deutet sich an, dass die Europäische Zentralbank schneller als geplant auf die in ganz Europa stark steigenden Preise reagieren könnte. Zentralbank-Chefin Christine Lagarde hat eine Anhebung der Zinsen noch im Sommer in Aussicht gestellt. „Der Auftrag der Europäischen Zentralbank ist die Preisstabilität“, sagte Lagarde an diesem Mittwoch nach einem Treffen mit Bürgermeister Peter Tschentscher im Hamburger Rathaus. Die Zentralbank habe deshalb bereits beschlossen, die milliardenschweren Anleihekäufe schneller auslaufen zu lassen, die in den letzten Jahren viel Geld in den Markt gepumpt haben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit könnte das Ende der Anleihekäufe „zu einem frühen Zeitpunkt im dritten Quartal“ kommen – „wahrscheinlich im Juli“. Das sei dann der Zeitpunkt, um sich „die Zinsen und eine Erhöhung dieser Zinsen anzuschauen“, sagte Lagarde. Die nächste EZB-Ratssitzung steht im Juni an.

Der Druck auf die EZB, die Zinsen zu erhöhen, ist inzwischen groß. „Die aktuelle Rekord-Inflation enteignet die Menschen sukzessiv“, warnte kürzlich Bayerns CSU-Finanzminister Albert Füracker. „Energiepreise schießen in die Höhe, Nahrungsmittel werden immer teurer – insbesondere einkommensschwache Familien stellt das vor massive Herausforderungen“, sagte er unserer Redaktion. Doch Ökonomen haben Zweifel, ob die EZB das Ruder so leicht herumreißen kann.

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Die Angebotsknappheit treibt Inflation

Grund für die steigende Inflation sei derzeit eine massive Angebotsknappheit, erklärt Adrian Hubel, Professor für Finanzen und Internationales Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. „Der Krieg in der Ukraine lässt die Energiepreise steigen, die Industrie bekommt derzeit kaum Chips her, Verpackungen sind knapp“, sagt er. „Das alles lässt die Preise steigen.“ Einige Fachleute argumentieren zwar, dass sich die Situation nach einem Ende der Corona-Epidemie und des Ukrainekriegs entspannt und so die Inflation sinkt. Das aber ist längst nicht ausgemacht.

„Inflation hat die Tendenz, sich selbst zu verstärken“, warnt Hubel. Die Inflation werde nämlich von den Erwartungen der Menschen geleitet. Gehen diese von einer weiterhin hohen Inflation aus, verstärken sie die Entwicklung noch. „Wer in Zukunft steigende Preise erwartet, kauft früher und erhöht die Nachfrage zusätzlich“, sagt Hubel.

Video: dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten


Hohe Nachfrage kurbelt die Preise an. Zudem hat er beobachtet, dass die Gewerkschaften inzwischen hohe Lohnforderungen stellen. Die IG Metall will in der kommenden Tarifrunde für die Beschäftigten der Stahlindustrie 8,2 Prozent mehr Lohn. „Hier landet man schnell in einer Lohn-Preis-Spirale, die inflationstreibend wirkt“, sagt der Forscher. Höhere Gehälter ermöglichen es nämlich dem Handel, höhere Preise durchzusetzen und so weiter.

Professor Adrian Hubel: Zinsen wie zu Zeiten der Bundesbank unwahrscheinlich

Die EZB müsste also die Inflationserwartungen zurückdrängen. Ihre Handlungsfähigkeit könnte allerdings geringer sein als gedacht. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen, erklärt Hubel, lässt sich die Angebotsknappheit zum Beispiel bei Mikrochips nicht durch höhere Zinsen beseitigen. Die Güter bleiben teuer. Zum anderen müsste die EZB den Zins bei über sieben Prozent Inflation massiv erhöhen, dies dürfte aber kaum durchsetzbar sein. „Zu Zeiten der Bundesbank lag der Leitzins im Normalfall über der Inflationsrate“, erklärt Hubel. Falls sie die Inflation einfangen will, müsste die EZB den Leitzins von derzeit null Prozent also wahrscheinlich ebenfalls über die aktuelle Inflationsrate anheben.

Das Problem: Die Staaten Europas sind nach langen Jahren der Anleihekäufe durch die EZB inzwischen hoch verschuldet. Hohe Zinsen sind für sie kaum bezahlbar. Das gilt wohl nicht nur für Länder Südeuropas. In Griechenland beträgt die Schuldenquote über 200 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die Euro-Kriterien sehen nicht mehr als 60 Prozent vor. „Aber selbst Deutschland hatte Ende 2021 rund 2,3 Billionen Euro Schulden“, erinnert Hubel. Auf Zinszahlungen von zum Beispiel vier Prozent wäre das Land kaum vorbereitet.

So kommt man durch die Inflation

Ähnlich denkt Robert Halver, Finanzexperte der Baader Bank: „Wir werden keine EZB sehen, die im entferntesten mit der Bundesbank verwechselt werden könnte.“ Zinsen wie in den 80er und 90er Jahren von sechs oder acht Prozent hält er für extrem unwahrscheinlich. „Der Zinszug ist abgefahren“, sagt er.

Halver rät deshalb, bei den privaten Ersparnissen umzudenken. Wenn man noch die Möglichkeit habe, seien Immobilien ein Weg, insbesondere aber der Aktienmarkt. „Der Wert von Sachkapital wächst mit der Inflation mit“, sagt Halver. Die Dividende von Unternehmen sei „ein kleiner Ersatz“ für den Zins. Sein ganzes Geld in Aktien zu stecken, davon rät Halver zwar ab. „Aber zumindest sein Herz dafür zu öffnen, das wäre schon ein Anfang.“

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