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100. Geburtstag
07.03.2011

Erinnerung an einen Freidenker und Wohltäter

Georg Mörtl „misst“ das Wetter: Der ehemalige Gundelsdorfer Bürgermeister würde am 8. März seinen 100. Geburtstag feiern.
Foto: Foto: privat

Der ehemalige Gundelsdorfer Bürgermeister Georg Mörtl wäre am 8. März 100 geworden. Unerschrockener Widerstandskämpfer gegen die Nazis. Ein Herz für die Armen und Vertriebenen

Pöttmes-Gundelsdorf Er war ein Denker, Reformer und ging unbeirrt seine Wege: der ehemalige Bürgermeister von Gundelsdorf, Georg Mörtl. Er wurde heute vor 100 Jahren in Gundelsdorf geboren. Mörtl war von 1960 bis zu seinem Tod im Jahre 1975 der erste Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Gundelsdorf und prägte den heutigen Pöttmeser Ortsteil nach dem Krieg entscheidend.

„Abschied vom Vater der Gemeinde“ hieß es damals in den Tageszeitungen, als Georg Mörtl im Juli 1975 zu Grabe getragen wurde. Auf kommunalpolitischer Ebene hat er sich zur damaligen Zeit für den Landkreis Aichach-Friedberg auf verschiedenen Ebenen verdient gemacht. Er war ein unbeugsamer Freidemokrat, der einzige FDP-Bürgermeister im Landkreis über viele Jahre. Und als er 1960 in Gundelsdorf zum Bürgermeister gewählt wurde, trieb er die Sanierung des Ortes unweigerlich an. Bis zu seinem Tod war Mörtl Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Gundelsdorf. Unter seiner Ägide wurden die Kanalisation erweitert, der Straßenbau vorangetrieben, das Kriegerdenkmal gebaut und die Kirchenrenovierung eingeleitet. Als 1959 der FC Gundelsdorf gegründet wurde, wurde Mörtl als erster Vorsitzender gewählt. Weil die Fußballer einen Sportplatz brauchten, stellte er eine Legislaturperiode lang die Hälfte seines Bürgermeistergehaltes zur Verfügung, damit ein Fußballfeld erworben werden konnte. Als 1965 der Wasserzweckverband „Daxberg-Gruppe“ ins Leben gerufen wurde, vertrauten ihm die Mitglieder ohne zu zögern den Vorsitz an. Bekannt war der Bürgermeister auch als der „Wetterfrosch“ von Gundelsdorf. Denn bis zu seinem Tod zeichnete er für den Deutschen Wetterdienst in Offenbach das Wetter auf. Er betrieb auch Buchführung für das Statistische Landesamt in Bad Kissingen.

Georg Mörtl ging sein Leben lang einen unbeugsamen, geradlinigen Weg. Im Alter von fünf Jahren verlor er seinen Vater im Ersten Weltkrieg. Er war der Älteste von vier Kindern und musste schon als Sechsjähriger mit seiner Mutter die Landwirtschaft führen. Mit zwölf Jahren kam er in die höhere Ackerbauschule nach Landsberg, mit 22 Jahren wurde er Unterverwalter im Staatsgut Schleißheim. Dieses musste er 1933 verlassen, denn er war ein unbeugsamer Gegner der aufkommenden Nazis. Nachdem sein Bruder tödlich verunglückte, musste Mörtl die kleine Landwirtschaft übernehmen. Er wurde Vorsitzender des katholischen Burschenvereins von Gundelsdorf. Als diesen die Nazis gewaltsam auflösten, führte er mehrere geheime Sabotageaktionen gegen die braunen Machthaber. An der Anschlagtafel in Gundelsdorf veröffentlichte er das von ihm verfasste „Nazi-Tischgebet“. Es lautete: „Komm, Herr Hitler, sei unser Gast. Gib uns die Hälfte von dem, was du uns versprochen hast. Nicht Eintopf und Hering, sondern was du frisst und der Göring. Vieh ohne Futter, Volk ohne Butter, auf zehn Metzger eine Sau und ein Führer ohne Frau – das nennst du Großdeutschlands Wiederaufbau.“ Hätte man ihn damals erwischt, es wäre sein sicheres Todesurteil gewesen. Eine Silvesterfeier der Nazis störte er, indem er mit dem Karabiner mehrmals in die Luft schoss. Der ganze Ort wurde nach ihm abgesucht, man fand ihn aber nicht.

Als 1941 der Russlandfeldzug startete, verabschiedeten ihn die Nazis in Gundelsdorf zum Kriegsdienst mit folgenden Worten: „Jetzt braucht man solche schwarzen Säue wie dich als Kanonenfutter. Falls du aber zurückkommen solltest, rechnen wir mit dir ab.“ Georg Mörtl kam lange nicht zurück. Er wurde Sanitäter und kam nach Russland. Dort erlebte er die Schrecken des Krieges hautnah. Im März 1945 geriet er in Danzig in russische Kriegsgefangenschaft. Er kam in ein Kriegsgefangenenlager in Sibirien, wo er lebensgefährlich an Typhus erkrankte. Er kehrte im Oktober 1948 todkrank nach Hause zurück.

Bekannt war Mörtl auch für sein offenes Herz für die Armen und Vertriebenen. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister spendierte er an Weihnachten jeder Flüchtlingsfamilie und Kriegerwitwe ein Weihnachtspaket. Sein letztes großes Projekt konnte Mörtl nicht mehr verwirklichen. Anfang der 70er-Jahre stand die Gemeinde finanziell blendend da. Mörtl plante ein Zentrum für alle Gundelsdorfer Vereine. Der Tod kam ihm zuvor.

Zu Ehren des Verstorbenen wurde nach seinem Tode die Hauptstraße in Bürgermeister-Mörtl-Straße umbenannt.

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