Der Sielenbacher Kreisrat war nie am Drücker. Warum er aber dennoch immer großen Einfluss auf die Kommunalpolitik im Landkreis hatte.
Eitel Freude herrschte garantiert nicht bei allen Kreisräten und den drei Landräten in fast drei Jahrzehnten, wenn Sepp Bichler im Sitzungssaal im Blauen Palais das Wort ergriff. Kopfschütteln, deutliche Gesten, manchmal Zwischenrufe, Augenrollen waren zu beobachten, wenn der inoffizielle Oppositionsführer des Wittelsbacher Lands ausholte: oft scharf, beizeiten provozierend, aber eigentlich immer sachkundig. Deshalb ist es in der Regel sehr ruhig geworden im Rund, wenn der Sielenbacher an der Reihe war. Jeder, ob Freund ob „Feind“, spitzte die Ohren und wollte genau hören, was der Bichler denn zu sagen hat.
So agierte Sepp Bichler in der Kreispolitik
Der Unabhängige war mit seinen wenigen Fraktionskollegen nie am Drücker in der Kreispolitik, aber er hatte großen Einfluss auf sie. In der Müll- und Umweltpolitik sowieso, aber auch bei vielen anderen Themen konnte auch die schwarze Mehrheitsfraktion gute Bichler-Vorschläge nie einfach aussitzen oder niederstimmen. Der hat zwar polarisiert, aber vor allem hat er angestoßen und sauber argumentiert. Zu groß war die öffentliche Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit, die sich der Biobauer, Kommunalpolitiker, Aktivist und erfolgreiche Umwelt-Unternehmer über viele Jahre hinweg im Landkreis erarbeitet hatte. Wie groß, zeigte sich am deutlichsten am Abend der Stichwahl im März 2014. Nur 300 Stimmen fehlten ihm damals, und er wäre heute Landrat. Mit seiner Vita und einer kleinen Wählergruppierung so weit gegen einen CSU-Kandidaten in einem konservativen Landstrich zu kommen, das war damals noch eine ganz andere Sensation als heute im Umbruch der Parteienlandschaft.
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