Für die Weihe fehlt das Wichtigste
Pöttmes-Handzell (AN, bac) - Die Vorfreude war groß: Nach rund 90 Jahren sollte die Handzeller Kirche Maria Magdalena wieder eine dritte Glocke bekommen. Weihen sollte sie am Sonntag, 27. September, Weihbischof Josef Grünwald in dem Pöttmeser Ortsteil. Doch nun fehlt das Wichtigste: die Glocke. "Beim Auspacken der Glocke aus der Gussform hat sich herausgestellt, dass sie unbrauchbar ist", berichtete Kirchenpfleger Karl Bartsch. Die Weihe wird um mindestens vier Wochen verschoben, denn die Glocke wird eingeschmolzen und neu gegossen. "Einen neuen Termin machen wir erst, wenn die Glocke in Handzell ist", so Bartsch.
Dabei hatte die Kirchengemeinde die Glocke sehnlich erwartet. Als sie im September in der Glockengießerei Perner gegossen wurde, waren viele Handzeller und Pfarrer Thomas Rein in Passau dabei. Seit 1917 fehlte die Glocke. Im Ersten Weltkrieg sollte Handzell zwei von ihren drei Glocken "für Kaiser und Vaterland" abtreten, so der Kirchenpfleger, um Munition daraus zu machen. Der damalige Bürgermeister Andreas Weichenberger aber wollte wenigstens eine Glocke retten. Dabei kam er auf die Batzmühle, zu der eine Kapelle gehörte. Deren Glocke und die kleinste aus der Handzeller Kirche wurden dann abgegeben. Diesem Schachzug sei es zu verdanken, dass in Handzell zwei Glocken aus dem 17. Jahrhundert erhalten sind, so Bartsch.
Eine dieser Glocken hatte sich an Kirchweih vorigen Jahres gelockert. Der herbeigerufene Fachmann stellte fest, dass der Glockenstuhl dringend renoviert werden musste. In diesem Zuge sollte nun die dritte Glocke wieder ergänzt werden.
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