Nach der Kritik von Charlotte Knobloch am Titel der Landesausstellung "Stadtluft macht frei" haben die Verantwortlichen eine Umbenennung beschlossen. Ist das richtig?
Die einen erinnern sich noch ganz genau an diesen Satz aus dem Geschichtsunterricht – und zwar als das Mittelalter auf dem Lehrplan stand und nicht der Nationalsozialismus. Sie wissen: Es geht bei „Stadtluft macht frei“ um die Freiheitsrechte, die Neu-Städter seit dem zwölften Jahrhundert ein Jahr nach ihrem Zuzug erhielten. Andere dagegen mussten tief durchschnaufen, als sie erstmals vom Titel der Landesausstellung 2020 hörten. Bei ihnen war die Assoziation zur NS-Zeit und dem zynischen „Arbeit macht frei“ am Eingang von Konzentrationslagern stärker.
Der Titel "Stadtluft macht frei" huldigt den Nazis nicht
Der Satz „Stadtluft macht frei“, den die deutsche Rechtsgeschichte im 19. Jahrhundert zu den Städterrechten im Mittelalter geprägt hat, ist grundsätzlich rein positiv. Er hat mit dem Nazitum weder etwas zu tun, noch huldigt er ihm. Doch dieses schwarze Kapitel deutscher Geschichte hat sich über diesen Satz geschoben und beeinflusst Sicht und Emotionen von Menschen – gerade der Betroffenen. Dass sie bis heute sensibel auf alles reagieren, was mit den Nazis zu tun hat: Wer möchte ihnen das verübeln?
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.