Lieber bei Regen arbeiten als Unterricht im Trockenen
Aindling (mgw) - Eine ganz besondere Situation gab es auf dem Schulgelände der Schule am Lechrain Aindling am Freitagvormittag: "Wollt ihr lieber Unterricht oder lieber hier im Regen schuften"?, fragt Rektor Günther Büschl einige Freiwillige aus den Klassen 8 a und 8 b. "Nein", so schallt die einstimmige Antwort, "wir wollen arbeiten."
Es geht darum, den pflegeintensiven Schulteich zu säubern, die bestehende Pflanzenwelt auszugraben, die Teichfolie zu beseitigen, Sand einzubauen, eine neue Teichfolie auszulegen und Kies und Steine wieder einzubauen. "Künftig soll das kein Teich mehr sein, sondern eine Steinlandschaft mit Findlingen und einem Quellstein", erklärt Beppo Limmer von der Firma Christoph die Planung. Die Steine übrigens spendiert die Firma Seemüller.
Eines ist klar: Das alles ist für einen Vormittag zu viel Arbeit. "Ja, das wird Arbeitszeit kosten - auch noch in der kommenden Woche", bestätigt Limmer. Nichtsdestotrotz sind die offensichtlich hoch motivierten vier Schülerinnen und sieben Schüler dabei, mit Kreuzhacke, Pickel, Schaufel, Spaten und Gabel den Teich zu säubern. Schlammwasser spritzt, Eisen knirscht auf Stein, es geht was unter den Händen der Schüler.
"Praxis in die Schule", heißt das Schlagwort unter dem regionale Handwerksbetriebe Projekte an den hiesigen Schulen vorantreiben. "Der Hintergedanke ist, Meister, Handwerker und Betriebe von außen an die Schule zu holen, und mit ihnen und den Schülern gemeinsam konkrete, sichtbare und bleibende Projekte zu schaffen", erläutert Rektor Günther Büschl den Hintergrund der Aktivitäten im Schulhof. "Dieses Projekt mit dem Schulteich war der Regierung einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro wert", freut sich Büschl über die "Unterstützung von oben".
Derweil kommt für die werkelnden Schüler nur eines von oben: dichter Regen in schweren, kalten Tropfen. Wenigstens ist gerade Arbeitspause angesagt, denn Beppo Limmer hat den Bagger gestartet, um die freigelegte Teichfolie aus dem Schlamm zu ziehen. Und damit wäre die erste Etappe schon geschafft.
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