Toskanahäuser nur auf Anfrage
„Schusterberg“ wird modernisiert, andere Bebauungspläne nicht
Er bekommt sein Toskanahaus. Aber er muss darauf warten. Nur über die Änderung des veralteten Bebauungsplanes kann ein Bürger in Gebenhofen („Am Schusterberg“) sein Traumhaus verwirklichen. Der Gemeinderat stimmte dem Verfahren am Dienstag zu. Bis es aber in trockenen Tüchern ist, können laut Planer Paul Kienberger noch an die drei Monate vergehen, denn das Werk muss zweimal öffentlich ausgelegt werden. Das Gremium machte sich in der Sitzung auch Gedanken, ob man nicht gleich sämtliche Bebauungspläne älteren Datums modernisieren sollte.
„Am Schusterberg“ sind fünf von 15 Grundstücken nicht bebaut. Derzeit dürfen dort nur Häuser mit roten Satteldächern gebaut werden und Zäune mit Holzlatten. Nach den Vorschlägen Kienbergers wird der Plan von 1967, der zuletzt 1993 geändert wurde, nun entrümpelt und modernisiert. Toskanahäuser, Pultdächer, graue oder braune Eindeckungen sind künftig kein Problem mehr. Bei der Gelegenheit passte Kienberger auch die Baugrenzen an und schlug einen Wendehammer für die Erschließung eines über 2000 Quadratmeter großen Grundstückes vor. Diese Anregung wird als Hinweis in den Plan aufgenommen, wie das Gremium beschloss.
Die Änderung war nötig geworden, weil das Landratsamt beim Toskanahaus die Grundzüge des Bebauungsplanes tangiert sah. Eine Befreiung reichte nicht aus. Dem Gemeinderat stellte sich nun die Frage, ob er gleich alle Bebauungspläne auf den Prüfstand stellen sollte, um bei ähnlichen Fällen gerüstet zu sein. Die Verwaltung riet davon ab. Bei knapp 40, zum Teil völlig veralteten Bebauungsplänen in der Gemeinde sei der Planungs- und Kostenaufwand viel zu hoch. Sie aufzuheben schied als Alternative ebenso aus, weil man dann zu wenige Einfluss auf das Ausmaß der Bebauung hat. Gegen die Stimme von Georg Brandmeier beschloss das Gremium, Bebauungspläne nur bei konkreten Anfragen zu ändern. In diesem Fall, wie auch im Gebenhofener, trägt der Antragsteller die Kosten für die Änderung. (jca)
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