Brand in Aichacher Wohnhaus: Ursache ist unklar, Schaden steht fest
In einem Aichacher Haus bricht am Mittwoch Feuer aus. Nun ermittelt die Kripo - vor allem, um die Ursache herauszufinden. Die Bewohner können noch nicht zurück.
Nach dem Feuer in einem Aichacher Mehrfamilienhaus am Mittwochabend ist die Brandursache nach wie vor unklar. Das teilte das Polizeipräsidium Schwaben-Nord am Donnerstag mit. Noch am Mittwoch nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen auf. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die Ursache für das Feuer herauszufinden. Am Donnerstagmorgen waren Ermittler des Branddezernats in Aichach vor Ort. Der Sachschaden ist enorm.
Als die Polizei am Mittwoch vor dem Wohnhaus an der Martinstraße eintraf, stand nach Angaben des Präsidiums ein Schuppen neben dem Gebäude in Flammen. Das Feuer griff auf das Wohnhaus über. Die acht Bewohnerinnen und Bewohner - eine sechsköpfige Familie und ein Pärchen - konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Zwei von ihnen erlitten eine leichte Rauchvergiftung.
Brand in Aichach: Stadt bringt Hausbewohner im alten AWO-Heim unter
Während des Einsatzes wurden die Bewohnerinnen und Bewohner im alten Feuerwehrhaus betreut. Später brachte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) sie ins alte AWO-Heim in Aichach. Dort werden sie vorübergehend untergebracht, wie Bürgermeister Klaus Habermann auf Anfrage unserer Redaktion informierte. Die Stadt bemühe sich bereits um eine dauerhafte Unterbringung und sei guter Dinge, dass eine Lösung gefunden werde, so Habermann. Näher wollte er noch nicht ins Detail gehen.
Er war am Mittwochabend auf einem Termin in Friedberg gewesen, fuhr jedoch zurück nach Aichach, als er von dem Brand hörte. Dort traf er unter anderem auf die Bewohner. Sie standen seinem Eindruck nach "geschockt, aber gefasst" im Freien. Da sie zum Teil nur mit T-Shirts bekleidet waren, froren sie in der abendlichen Kälte stark, ehe sie nebenan weiter betreut wurden. "Zum Glück sind alle heil geblieben", so der Bürgermeister erleichtert.
Brand in Mehrfamilienhaus: Polizei schätzt Schaden auf sechsstelligen Betrag
Das Mehrfamilienhaus ist laut Polizei aktuell nicht bewohnbar. Der Sachschaden wird auf einen unteren sechsstelligen Betrag geschätzt. Habermann geht davon aus, dass das jahrzehntealte städtische Gebäude dauerhaft nicht mehr nutzbar sein wird. Bereits vor Jahren sollten die Wohnungen aufgelöst werden und standen sogar schon leer.
Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 wurden sie aber "reaktiviert", um Geflüchtete unterzubringen, die aus ihren Asylunterkünften ausziehen mussten. Spätestens, wenn das Gelände des alten Feuerwehrhauses überplant werde, wäre das Wohnhaus ohnehin abgerissen worden, sagt Habermann. Bekanntlich will die Stadt das Feuerwehrhaus verkaufen. Im hinteren Teil des Wohnhauses, das am Mittwoch brannte, hat die Stadt noch Geräte für den Winterdienst eingelagert. Sie wurden durch den Brand nicht beschädigt.
Dutzende Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst vor Ort
Gegen 19 Uhr war am Mittwoch die Feuerwehr alarmiert worden. Die Freiwillige Feuerwehr Aichach rückte mit ihrem Löschzug aus, nachdem zunächst ein Zimmerbrand neben dem Alten Feuerwehrhaus gemeldet worden war. Noch während sie auf dem Weg zur Einsatzstelle war, wurde der Brand durch mehrere Anrufer bei der Integrierten Leitstelle bestätigt. Daraufhin ließ der Einsatzleiter die Freiwilligen Feuerwehren Kühbach und Hollenbach nachalarmieren. Sie kamen mit je zwei Fahrzeugen. Die Aichacher Wehr war nach eigenen Angaben mit sieben Fahrzeugen und 30 Einsatzkräften vor Ort. Zudem waren die Kreisbrandinspektion mit einem Fahrzeug, der Rettungsdienst mit vier Fahrzeugen sowie die Polizei im Einsatz.
Die Feuerwehrkräfte übernahmen die Brandbekämpfung mit mehreren Löschrohren im Innenangriff sowie von außen und über die Drehleiter. Nach rund 30 Minuten war das Feuer gelöscht, wie Michael Greifenegger von der Aichacher Wehr berichtete. Gegen 22.30 Uhr seien die Feuerwehren wieder eingerückt. Um kurz nach Mitternacht fuhr ein Fahrzeug nochmal zur Einsatzstelle, um zu überprüfen, ob alles in Ordnung war.
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