Weltreise: Vom Ammersee auf die Weltmeere

VonMichèle Kirner

Drei Schondorfer segeln um die Welt.

Die Welt zu umsegeln, ist ein Traum, den sich Paul Piendl (22)ausgerechnet während der Pandemie erfüllt: Silvester stach er mitden Schulfreunden Leon Heinrich (23) und Moritz Nick (23) aus einemHafen in Portugal mit der Segeljacht „WASA“ in den Atlantik. 550Seemeilen später landeten sie in Lanzarote – und auf dem Wegdorthin hingen die Matrosen gleich beim ersten Sturm seekrank überder Reling. 

Piendl rechnet damit, zwei bis drei Jahre langunterwegs zu sein. Der Ammersee Kurier erreichte das Segeltrio EndeJanuar telefonisch im Hafen von La Palma. Seine Segelbegeisterunghat der Schondorfer Paul Piendl von seinem Urgroßvater geerbt. Ausdessen Bücherregal angelte er als Teenager ein Exemplar von „EinMann und sein Boot – 4 Jahre allein um die Welt“ von Rollo Gebhard.Gierig verschlang er die Berichte des Einhandseglers über diesieben Weltmeere – und navigiert sein Boot derzeit sozusagen in derHeckwelle des Autors. Zumindest mehr oder weniger, denn erstenssegelt der 22-Jährige nicht allein, sondern mit zwei Freunden. Undzweitens war in den 1980er Jahren die Vorbereitung wesentlichanspruchsvoller: „Ich kann mir mittlerweile alle Infos über meineZielländer in Foren oder auf deren Websites besorgen und mit GPSauf digitalen Karten navigieren“, so Piendl. „Damals hatten dieSegler solche Hilfe nicht. Teilweise war es gar nicht möglich, angenaue Länderinfos zu kommen. Navigiert wurde nur mithilfe vonSextanten und Seekarten aus Papier, was schon eine deutlich größereLeistung ist.“ 

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