Ammersee: "Dießener*innen": Jetzt folgt der zweite Gender-Streich in Dießen

Plus Der Dießener Gemeinderat Michael Hofmann geht gegen das „Gender-Sternchen“ vor. Das sorgt für große Aufregung am Ammersee. Und der umstrittene Schriftzug „Dießener*innen“ am Rathaus wird bald auch an anderer Stelle zu sehen sein.

VonGerald Modlinger

Der Gender-Streit am Ammersee-Westufer schlägt inzwischen auch überregional Wellen. Nachdem die linksorientierte Mittwochsdisko schwere Geschütze gegen den Dießener Bayernpartei-Gemeinderat Michael Hofmann und dessen Unterstützer aufgefahren hatte, hat dieser nun einen Brief veröffentlicht, den der Würzburger Journalistik-Professor Kilian Moritz an die Gemeinderätinnen Miriam Anton (Grüne) und Hannelore Baur (SPD) geschickt hat. Zugleich wird angekündigt, dass der Schriftzug "Dießener*innen" demnächst an einem anderen bekannten Gebäude in Dießen angebracht wird.

Wie berichtet hatte der Dießener Gemeinderat Michael Hofmann kürzlich in der Verbandsversammlung der Volkshochschule (VHS) Ammersee/West einen Mehrheitsbeschluss erwirkt, demzufolge die VHS künftig in ihren Veröffentlichungen wie zum Beispiel dem Programmheft auf die Verwendung des sogenannten „Gender-Sternchens“ („Teilnehmer*innen“) zu verzichten. Die Empörung der unterlegenen Seite folgte auf dem Fuß. Nach den ersten Medienveröffentlichungen und nachdem am Dießener Rathaus am Donnerstagmorgen die Aufschrift „Dießener*innen“ entdeckt worden war, meldete sich auch die Dießener „Mittwochsdisko“ zu Wort. Ihre Kritik an Hofmann („Mitglied der Rechtsaußen-Bayernpartei“) gipfelt in der Forderung an den Gemeinderat, Hofmann zu rügen und als Verbandsrat abzuberufen, da er sich als politisch Verantwortlicher für die Erwachsenenbildung disqualifiziert habe.

Ammersee Gerald Modlinger