Schweineleasing: Landgut Schernthaner: Das Schweinetrog-LinkedIn

VonSusanne Böllert

Auf dem ehemaligen Pergerhof halten mit dem neuen Besitzer Josef Schernthaner völlig neue Ideen Einzug: Das Schweineleasing-Networking ist die vielleicht schrägste.

Hätten Sie auch gern mal Schwein gehabt? Mit ein bisschen Geduld geht dieser Wunsch vielleicht in Erfüllung. Doch derzeit müssen sich Interessierte noch mit einem Platz auf der Warteliste begnügen. „Die Zahl unserer Wollschweine ist nämlich begrenzt“, erklärt Josef Schernthaner, „es geht mir eben nicht um Quantität, sondern um Qualität.“ Zehn Exemplare dieser äußerst schmackhaften Hausschweinrasse im lockigen Wollkleid verbringen auf dem Landgut Schernthaner in Breitbrunn ein sauglückliches Leben und sie sind alle vergeben, besser gesagt „verleast“. Der Gutsbesitzer schildert das Leben eines solchen Leasingschweins, während er am soliden Holzzaun des Geheges lehnt, wie folgt: „Die Tiere kommen mit drei Monaten von einem Betrieb aus der Nähe von Landshut, wo die ungarische Hausschweinrasse seit bereits 120 Jahren gezüchtet wird. Sie leben dann etwas länger als ein Jahr in ihrem großen Freigehegemit angrenzendem Stall bei uns und können selbst wählen, ob sie draußen graben oder drinnen kuscheln.“ 

Wenn die Mangalica-Schweine 100 Kilo und damit Schlachtreife erreicht haben (bei herkömmlichen Mastschweinen ist das schon nach sechs Monaten der Fall, die Lebensdauer dieser armen Schweine ist damit nicht einmal halb so lang wie die ihrer flauschigen Vettern in Breitbrunn), kommen sie zum Metzger Maischberger in Buchloe. Der ist auf Wollschweine spezialisiert und verarbeitet sie in drei Chargen zu Blutwurst, Streichwurst, Griebenschmalz, Koteletts oder luftgetrocknetem Schinken, dem italienischen Parma nicht unähnlich. Schernthaner liefert persönlich die schweinischen Erzeugnisse an die Leasingpartner aus. 

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