Wenn bei einem Autor aus Altenmünster der liebe Gott am Handy ist
Plus Jürgen Sprenzinger, der mit "Sehr geehrter Herr Maggi" erfolgreich war, hat einen Roman über sein Leben geschrieben. Auch seine Frau Veronika ist nun Autorin.
Bruno Steiger ist am Boden zerstört. In seiner tiefen Verzweiflung fängt er wieder an zu beten, obwohl er schon vor 20 Jahren aus der Kirche ausgetreten ist. Plötzlich klingelt sein Handy. Der liebe Gott ist am anderen Ende der Leitung. So beginnt der Roman "Der weinende Clown", den Jürgen Sprenzinger gerade im Eigenverlag herausgebracht hat. "Ich habe das Buch nicht geschrieben, es ist durch mich geschrieben worden", sagt der 74-Jährige, der in Altenmünster lebt, "es ist eine Art Autobiografie." In der Tat: Seine Geschichte liest sich wie ein Roman.
1996 stand der Name Jürgen Sprenzinger auf den deutschen Bestsellerlisten ganz oben. Die Auflage seines Buches "Sehr geehrter Herr Maggi" erreichte fast die Millionengrenze. "Damit hatte niemand gerechnet", kann er es noch heute kaum fassen. Es folgten Veröffentlichungen wie "Lieber Meister Propper", "Sehr geehrtes Finanzamt" oder "Sehr geehrter Herr Personaleinsteller", die alle ein Sammelsurium von fiktiven Nonsens-Briefen enthielten. Wie kommt man darauf? Begonnen hatte alles an einem Sonntagnachmittag beim Kaffeetrinken im Hause seiner Eltern. "Der Kaffee in der gerade geöffneten Dose roch brandig", erzählt Jürgen Sprenzinger, der zu dieser Zeit als Chefredakteur eines Augsburger Verlags und in seiner eigenen Computerfirma gearbeitet hat. Auch aus der zweiten Dose verströmte derselbe Geruch. "Das ganze Wochenende war versaut. Das hat mich auf die glorreiche Idee gebracht, einen blöden Brief an den Hersteller zu schreiben", plaudert Sprenzinger aus dem Nähkästchen. 14 Tage später kam ein Karton mit zwölf Gläsern Kaffee. Das veranlasste ihn, immer weitere humoristische Schreiben an große Firmen zu versenden. "Ich habe immer tolle Antworten und Geschenke erhalten", verrät Sprenzinger, der die Briefe und Antworten in einem großen Ordner gesammelt hat. "Freunde haben darüber gelacht und gemeint, ich solle doch ein Buch daraus machen", so der Autor. Zunächst lehnte er ab: "Ich stelle mich doch nicht als Depp hin. Außerdem habe ich noch nie ein Buch geschrieben."
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