Neusäß blickt zurück auf den Mauerfall
Zusammen mit Vertretern der Partnerstadt Markkleeberg in Sachsen feiert Neusäß das 30. Jubiläum. Gezeigt werden Fotos von Daniel Biskup. Warum es dabei nicht nur um die Freuden der Wiedervereinigung geht
Fotograf Daniel Biskup weiß genau, welche seiner gerahmten Fotografien aus der Zeit nach Mauerfall und Wiedervereinigung er auf das Gruppenfoto mitnehmen will. Mit schnellen Schritten geht der Fotograf auf die andere, nicht so gut ausgeleuchtete Seite der Ausstellungswand im Foyer des Rathauses und nimmt ein Bild vom Haken. Auf dem Foto sind Bergarbeiter und ein Transparent zu sehen. Der Spruch: „Bischofferode ist überall“, verweist nicht nur auf das dortige Kaliwerk, sondern auch auf die Ambivalenz der Wiedervereinigung, die auch Biskups Fotos ausdrücken.
Die Kali-Kumpel, die 1993 gegen die Schließung des Werks protestieren, stehen für Biskup stellvertretend für Hunderte von Betrieben, die nach der Wiedervereinigung die Produktion einstellen mussten. Während der Mauerfall und die Wiedervereinigung überall euphorisch gefeiert wurden, wie auch Biskups Fotos auf der hellen Seite der Ausstellungswand zeigen, waren viele Bürger der ehemaligen DDR danach eher frustriert und desillusioniert. Werke machten dicht, Arbeitsplätze brachen in dramatischem Tempo weg und das Gefühl, „nichts mehr Wert zu sein“, breitete sich aus.
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