Ihr Blick geht oft zurück
Annemarie Geenen aus Westheim hat die Kriegszeit geprägt
Neusäß-Westheim „Wenn man älter wird, denkt man öfter zurück“, sinniert Annemarie Geenen und blättert freudig in ihren Fotoalben. Als ehemalige Lehrerin hat sie ein Faible für Geschichte und Geschichten. Und natürlich auch fürs Schreiben. So wurde sie eine unserer Autorinnen des zweiten AZ-Bandes von „Oma und Opa erzählen“.
„Ich habe immer sehr gern von früher erzählt, meinen beiden Kindern und dann meinen Enkeln, aber seit einiger Zeit schreibe ich auch so manches nieder“, erläutert die 84-Jährige. In erster Linie für sich selbst, einfach, weil sie gern schreibt, gern Rückblick hält und so noch einmal die Vergangenheit für sich Revue passieren lassen kann. Meistens erfolgt dies handschriftlich, denn einen eigenen Computer hat sie nicht, der steht bei ihrer Tochter. Doch manche Tage übt sie dort, „vielleicht um doch alles einmal abzutippen“. Wenn nicht, wird das handschriftliche Werk später einmal als Ganzes an die nächste Generation weitergegeben. „Es gibt zu vieles, was die Kinder gar nicht wissen, beispielsweise über meine Mutter“, erklärt Geenen ihr Vorhaben. So sei es ihr ein Bedürfnis, bestimmte Geschichten und Erinnerungen zu Papier und damit also auch ins Gedächtnis anderer zu bringen. „Insbesondere solche Lebensphasen, die mich besonders geprägt haben, wie etwa die Kriegszeit als junge Erwachsene.“ Eigentlich kam der Anstoß, vergangene Erlebnisse auch schriftlich festzuhalten, letztlich durch die Zeitungslektüre, durch den Beginn der Serie „Oma und Opa erzählen“ auf der Capito-Seite für Kinder, so die Westheimerin. Besonders freudige Erinnerungen verbindet sie beispielsweise mit dem Moment nach dem großen Bombenangriff in Augsburg, als ihre Großmutter völlig rußverschmiert, aber lebend, plötzlich wieder vor ihnen stand. Das berührt sie noch bis heute zutiefst. „Oder die jeweilige glückliche Rückkehr aus dem Luftschutzkeller“, jedes Mal ein Glücksgefühl. Dieses vermittelt ihr heute ihr ruhiges Leben in Westheim inmitten der Familie. Dorthin zog sie Ende der Fünfzigerjahre. Zwei von sechs Enkeln leben im selben Haus wie sie, zwar schon 21 und 24 Jahre alt, aber noch immer mit stets offenen Ohren für die Oma.
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