Rebell, Verräter, Poet und Erneuerer
Die Bob-Dylan-Story verpackt Rudi Rhode in eine theatermusikalische Biografie. Das Ergebnis ist ein außergewöhnlicher und leidenschaftlicher Blick in ein unangepasstes Künstlerleben
Bob Dylan ist einer der einflussreichsten Songwriter der letzten Jahrzehnte. Spätestens mit Erhalt des Literatur-Nobelpreises war er in aller Munde. Braucht es dann noch eine Bob-Dylan-Story auf der Bühne? Ja, heißt die klare Antwort. Der Sänger und Schauspieler Rudi Rhode inszenierte im Theater Eukitea nicht nur das Musikschaffen des Ausnahmekünstlers. Er zeigte ihn mit viel Leidenschaft auch als poetischen Erneuerer der Rockmusik, der sich weder von Fans noch vom Musikgewerbe vereinnahmen ließ. Gerade diese Unbeugsamkeit machte das Stück so vielschichtig und beeindruckend.
Und noch ein weiterer Aspekt faszinierte: Rudi Rhode sang die Dylan-Songs auf Deutsch. Nah am Original, akribisch und lyrisch eigenwillig – aber ohne zu kopieren. Dabei band er trickreich mit Theaterszenen und Original-Einspielungen wie der berühmten Martin-Luther-King-Rede „I Have a Dream“ den zeitgeschichtlichen Hintergrund ein. Damit beschwor er atmosphärisch die 1960er-Jahre mit Kubakrise, Vietnamkrieg und Friedensbewegung. Im Gegensatz dazu Rhodes mit viel Herzblut, wenig Requisiten, Akkordeon und Mundharmonika vorgetragene Interpretationen der sozialkritischen und pazifistischen Dylan-Lieder. Die Rüstungsindustrie fragte er: „Hat euer Geld so viel Macht, dass ihr Vergebung kaufen könnt?“ Anschaulich zeigte Rhode wie Dylan zum musikalischen Sprachrohr der gegenkulturellen Revolte aufstieg. Doch gegen diese Rolle wehrte er sich vehement. „Das Image ist der Tod der Kreativität“, meinte er.
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