Mehr Erzieher für die Kinder in Baschenegg
Lange herrschte im Marienheim großer Personalmangel. Mit sechs neuen Kräften ist der Engpass weitgehend beseitigt
Ustersbach-Baschenegg Eine sehr anstrengende und schwierige Zeit liegt hinter Norbert Haban. Er hat neben dem Josefsheim Reitenbuch im August 2013 auch im Marienheim Baschenegg die Leitung übernommen, nachdem das Kinderheim durch massiven Personalmangel in Turbulenzen geraten war (wir berichteten). Etliche Erzieherinnen hatten gekündigt, dann starb auch noch überraschend Brigitte Roth, die nach dem Weggang der Ordensschwestern als Einzige noch im Haus wohnte.
Um den personellen Engpass aufzufangen, hatten die verbliebenen Mitarbeiterinnen enorm viele Überstunden angehäuft, um die Kinder im Schichtbetrieb gut betreuen zu können. Die heillos überlasteten Erzieherinnen hatten dann beim Vorstand Alarm geschlagen, woraufhin Haban die bisherige Leiterin ablöste und seitdem eine doppelte Leitungsfunktion in Reitenbuch und Baschenegg hat.
Den Personalnotstand zu beseitigen war Habans erstes Ziel – und er hat es erreicht. Per Zeitungsanzeige in der AZ wurde pädagogisches Fachpersonal für Baschenegg gesucht – und trotz eines Mangels an solchen Fachkräften derzeit auch gefunden. „Ich habe sechs Erzieher oder Heilerziehungspfleger eingestellt, die alle sehr engagiert und motiviert bei der Sache sind und aller Voraussicht nach auch nach ihrer Probezeit bleiben wollen“, berichtete der Heimleiter auf Anfrage unserer Zeitung.
Es seien sogar zwei Männer darunter – bei den Erziehern eher eine Seltenheit, für die Entwicklung von heranwachsenden Buben aber immens wichtig.
Kinder konnten wieder in ihre alte Wohngruppe zurückkehren
Norbert Haban sei sehr glücklich, dass er nach den vergangenen sechs Monaten sagen kann, Baschenegg sei wieder „richtig gut am Laufen“. Zwar sei eine Erzieherstelle in Baschenegg immer noch unbesetzt, zudem werde demnächst eine Elternzeitvertretung gesucht – „aber jedes Kind ist jetzt wieder an seinem gewohnten Platz“, nachdem im Jahr 2012 wegen fehlendem Personal eine Wohngruppe aufgelöst werden musste. Die Kinder mussten damals auf andere Gruppen aufgeteilt werden. Jetzt könnten wieder Stabilität und Kontinuität gewährleistet werden.
So weit, so gut. Im Februar findet laut Haban ein Gespräch mit der Führung des Trägervereins, dem Christlichen Verein für Kinder- und Jugendhilfe (ckj) statt, dann wird eine Zwischenbilanz gezogen.
Denn der Heimleiter hat zwar nun in jedem Kinderheim eine Vertreterin in Teilzeit, doch für die pädagogische Arbeit direkt mit den Kindern habe Haban so gut wie gar keine Zeit mehr – ein Umstand, den er gerne ändern will. „Ich möchte auch noch mitkriegen, wie’s den Kindern geht“, und das ein oder andere Projekt betreuen. Deshalb wünscht er sich, dass die Stellvertreterstellen noch ausgebaut werden.
Als nächstes Projekt will Norbert Haban die optische Gestaltung der beiden Häuser angehen. „Wir erarbeiten derzeit ein Gesamtkonzept, das sichtbar macht, dass hier Kinder wohnen und dass die beiden Häuser zusammengehören.“
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