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  3. Zusammenleben: 82-Jährige gibt Vater und Sohn eine neue Heimat

Zusammenleben
14.01.2017

82-Jährige gibt Vater und Sohn eine neue Heimat

Hier im Treppenhaus begegnen sich der kleine Jeremy, sein Vater und Annegret Lamey häufig. Seit einem Jahr wohnen drei Generationen aus zwei Nationen unter einem Dach und es funktioniert reibungslos.
Foto: Sigrid Wagner

Bei Annegret Lamey wohnt ein Mann aus Nigeria mit seinem kleinen Sohn. Wie es zu dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft unter einem Dach in Steppach gekommen ist

Es ist schon zum lieb gewonnenen Ritual geworden, dass sich der kleine Jeremy von Annegret Lamey morgens mit einem herzlichen Winken verabschiedet. Der Zweijährige freut sich auf die Kinderkrippe, zu der ihn sein Vater jeden Tag bringt. Danach fährt Anselm Ejiogu weiter zu seiner Arbeitsstelle.

Wenn die kleinen Füße vorsichtig über die Treppe herunterkommen, dann führt den Buben sein Weg auch immer kurz bei seiner Vermieterin in dem Haus in Steppach vorbei. Annegret Lamey kommt dann in ihrem Rollstuhl bis ans Treppenhaus gefahren, um ihrem kleinen Hausbewohner einen guten Morgen zu wünschen. Dann strahlt der Kleine die 82-Jährige an und beide freuen sich über diesen Moment der gegenseitigen Aufmerksamkeit. „Es kommt natürlich auch mal vor, dass man sich durch die verschiedenen Tagesabläufe zwei Tage nicht sieht“, erklärt Annegret Lamey. Doch dann klopfe der Bub an die Wohnungstüre und möchte nach ihr sehen. Dieser vertrauensvolle Umgang miteinander sei es, was den Unterschied zu einem „üblichen Mietverhältnis“ ausmacht, erzählt Annegret Lamey.

Die Neusässerin erkrankte als 16-Jährige an Kinderlähmung und hat dadurch eine bleibende Gehbehinderung behalten. Die Journalistin und Buchautorin ist selbst Mutter von vier erwachsenen Kindern, sie lebt seit vielen Jahren eigenständig in ihrem Haus. Die Spätfolgen der Polioerkrankung haben allerdings dazu geführt, dass sie schon längere Zeit die beiden oberen Räume ihres Hauses nicht mehr nutzen konnte. Das Treppensteigen war zu beschwerlich geworden.

Ihre Tochter Marie Bettine machte ihr den Vorschlag, daraus eine abgetrennte Wohnung zu schaffen und schlug auch gleich den passenden Mieter dazu vor. Anselm Ejiogu hatte es als alleinerziehender Vater eines Kleinkindes, und dazu noch aus Nigeria stammend, besonders schwer, passenden Wohnraum in Neusäß zu finden. „Mama, kannst du nicht helfen?“, fragte ihre Tochter. Als Annegret Lamey dann Vater und Sohn kennenlernte, fiel es ihr leicht, die kleine Familie unter ihrem Dach aufzunehmen. Der leerstehende Wohnraum ist jetzt wieder mit Leben gefüllt, und eine neue Hausgemeinschaft wuchs zusammen. Der zwischenzeitlich Zweijährige fühlt sich in seinem Umfeld wohl und sucht den Kontakt zu seiner Aja. Ihr möchte er die Neuigkeiten des Tages aus der Kinderkrippe mitteilen, und sie schenkt ihm die Zeit dafür.

Jeremy hatte einen schwierigen Start ins Leben, sodass sein Vater das volle Sorgerecht zuerkannt bekam. Das gemeinsame Zusammenleben von Vater und Sohn wurde anfänglich pädagogisch begleitet. „In der betreuten Wohngruppe habe ich viel dazugelernt“, blickt Ejiogu zurück. Er hat das Bleiberecht in Deutschland und kümmert sich vollverantwortlich um seinen Sohn, kocht, putzt und wäscht, und er geht einer Halbtagsbeschäftigung in der Reinigungsfirma „Meister Eder“ nach. „Ich wollte auf keinen Fall nur zu Hause sitzen“, sagt er. Seine Arbeitszeit konnte er gut mit den Öffnungszeiten der Kinderkrippe vereinbaren. „Dafür bin ich sehr dankbar, denn mein Arbeitgeber nimmt Rücksicht darauf.“ Und auch Claudius Eder ist sehr zufrieden mit seinem Mitarbeiter und findet nur lobende Worte.

Annegret Lamey kann zwischenzeitlich auf ein Jahr positives Miteinander zurückblicken. Ganz besonders freut es sie, dass Anselm Ejiogu so in seine Vaterrolle hineingewachsen ist. Er bringe Beruf und Haushaltsarbeit unter einen Hut, und mit Erziehungsfragen wende er sich auch einmal vertrauensvoll an seine Vermieterin. Im Gegenzug dafür wird das Herbstlaub im Garten zusammen gerecht, so unterstützt man sich gegenseitig.

Der alleinerziehende Vater ist seiner Vermieterin sehr dankbar. „Sie hilft mir immer. Sie hat ein ganz großes Herz.“ Und Annegret Lamey steht zu ihrer grundsätzlichen Lebenseinstellung: „Es gibt viel Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Als einzelner Mensch, und zusätzlich noch sehr gehandicapt, kann man zwar nicht die Welt retten, aber ich kann jemandem eine Chance geben.“

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