Zwischen Wahrheit und Wahnwitz
Günter Grünwald zieht vom Leder: Über das Leben im Allgemeinen und die Spezies Mensch im Besonderen
Seit fast drei Jahrzehnten steht er auf der Bühne und bringt mit seiner eigenwillig-brachialen Art das Publikum zum Toben. Kabarettist Günter Grünwald hat in der Neusässer Stadthalle sein neuestes Programm „Da sagt der Grünwald Stop“ ausgepackt und wieder einmal gezeigt, was die bajuwarische Fluchkultur so alles zu bieten hat.
Mit einem bunten Repertoire an Gesten, Körperverrenkungen und bissigen Worten zog er in einer Soloshow wieder einmal gegen das Leben im Allgemeinen und die Spezies Mensch im Besonderen ins Gefecht. Zwischen Wahrheit und Wahnwitz bewegten sich seine giftigen Sticheleien und dazu war ihm jedes Mittel recht: Vom Eselstreiber bis zum Engel des Herrn ist es bei Grünwald nur ein kleiner Schritt und seine Neuauslegung des Alten Testaments könnte unorthodoxer kaum mehr sein. Man begegnete mongolischen Pyromanen, gruseligen Geisterlandwirten und prompt auch dem einbeinigen Tausendfüßler, der durch den verbalen Sumpf der Boulevardmagazine gezogen wird. Das kampflustige Showtalent brachte endlich ans Tageslicht, woraus der wahre Inhalt eines Schlemmertopfes besteht und hat im Laufe des Abends sogar den männlich-sensiblen Idealpartner für das weibliche Geschlecht gefunden: „Sie woll’n also so a Art Bruce Willis, der den ganzen Tag plärrt“. Treffsichere Einzelhiebe verbanden sich zu einer temporeichen Show, doch selbst bei einem Zankbüffel wie Grünwald war ein feinfühliger Hauch nostalgischer Philosophie zu verspüren: Seine Monologe über das Dahinrasen der Zeit waren keineswegs nur Blödelei und dass er als Kind dachte, im elterlichen Fernsehapparat wohnen kleine Männchen, glaubte man ihm bis aufs letzte Wort. Herrlich auch, wie sich Grünwald über die „neuen“ Pflegeprodukte für Männer aufregen konnte: „Früher gab’s a Kernseif’ und an Waschlappa. Und den hat’s ganze Dorf benutzt!“
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