Kloster Holzen: Herpes im Gehirn: Wie Kerstin Mehr auch in schweren Zeiten zu ihrem Mann hält

Plus Nach einer schweren Erkrankung ist das Leben von Ehepaar Mehr völlig auf den Kopf gestellt. Und doch hat sich, mit viel Engagement, doch so etwas wie ein Alltag eingestellt.

VonJana Tallevi

Nach seiner schweren Erkrankung mit einem Herpes-Virus vor knapp zwei Jahren hat Matthias Mehr aus dem Biberbacher Ortsteil Affaltern endlich wieder so etwas wie ein geregeltes Leben: Er hat ein sicheres Zuhause, eine Ehefrau, die zu ihm hält und eine feste Beschäftigung für einige Stunden in der Woche. Und doch ist nichts wie zuvor. Er lebt in der Wohneinrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werks in Kloster Holzen für Menschen mit erworbener Hirnschädigung und arbeitet viermal in der Woche in den dortigen Förderwerkstätten. Dennoch ist seine Frau Kerstin froh darüber, dass es ihm heute besser geht als direkt nach der Infektion.

Der Mittwoch, das ist jede Woche der Tag der beiden. An diesem Wochentag fährt Kerstin Mehr immer nach Kloster Holzen und bleibt dort einige Stunden bei ihrem Mann. In dieser Woche sitzt er in seinem Zimmer als sie ankommt, einen Katalog des Anhänger-Spezialisten Humbaur auf den Knien. Matthias Mehr blickt nicht allein auf die Bilder, er liest auch die Texte. Offen ist freilich, wie viel von dem Inhalt des Texts er auch verarbeiten kann. Deutlich merkt man ihm auf jeden Fall die Faszination für die Materie an, schließlich hat er jahrelang bei der Gersthofer Firma gearbeitet. 

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