Der "Goldene Erker" an der Moritzkirche: Vom Friedhof zum Handelsort
Plus Die Läden am Chor von St. Moritz gibt es seit 1534. Zuvor befand sich dort ein Friedhof. Die exzellente Geschäftslage machte den Ort für den Handel attraktiv.
Die offene Betonhalle entlang der Moritzkirche gibt es seit 1980. Sie ist Augsburgs ungewöhnlichstes „Haltestellengebäude mit Service-Funktionen“ (so ist die offizielle Bezeichnung) für Straßenbahnen und Stadtwerke-Busse. Auf welch ungewöhnlichem Grund die Halle steht, daran denkt heute niemand mehr. 1980 wurde daran erinnert: Als man die Fundamente aushob, kamen Gebeine zum Vorschein. Für die Archäologen war das keine Überraschung. Sie wussten, dass hier vor 500 Jahren der Friedhof von St. Moritz lag.
Anno 1533 wurde der Friedhof aufgehoben. Es war eine Vorsorgemaßnahme gegen die Verbreitung der wieder drohenden Pest. Dafür wurden jahrhundertelang „schädliche Ausdünstungen“ vermutet. Es wurde gewarnt: Die Gase konnten aus Gräbern innerstädtischer Friedhöfe aufsteigen, deshalb mussten sie verschwinden. 1534 war der Friedhof eingeebnet und mit Ziegeln gepflastert. Diese Fußgängerzone bot sich an, am Chor der Moritzkirche zwölf hölzerne Handelsstände anzufügen. Wir würden sie als Verkaufsbuden bezeichnen. Der Grund für diese Kommerzialisierung des vormaligen Friedhofs war die exzellente Geschäftslage: Auf der Straße gegenüber wurden Holz, Heu und Stroh verkauft, entlang der Moritzkirche stand seit 1282 die Kornschranne. Darin wurde der gesamte Getreidehandel der Reichsstadt abgewickelt.
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