Die Stimme als Instrument
Sandfarbenes Jackett zu dunkler Hose und braunem Sommerschuhwerk, und über blauen Augen zurückgekämmtes, glänzend schwarzes Haar: Auf den ersten Blick würde man bei dem Sänger Kurt Elling auf einen Vertreter des gehobenen Entertainments tippen.
Weit gefehlt. Als er zum Open-Air-Auftakt des Augsburger Jazzsommers den Pavillon im Botanischen Garten betritt und erst einmal solo seine Stimme durch komplizierte harmonische Fortschreitungen schickt, wird schlagartig klar, dass Elling den Jazz im engeren Sinn vertritt. Eckig die Phrasierungen, packend der Zugriff auf die melodische Linie, explosiv und vorwärtstreibend die gegen das Metrum gesetzten Akzente.
In gewisser Weise ist er ein Traditionalist, dieser Amerikaner. Einer, der die alten Tugenden des Jazz hochhält, ein kantiger Stein im seichten Fluss jener Stimmchen und ihrer braven Arrangeure, die heute überwiegend den vokalen Jazz repräsentieren. Und doch ist Elling nicht rückwärtsgewandt, trägt vielmehr die Flamme der Tradition weiter, indem er zwar Altes aufgreift - die Soli von Instrumentalisten als Grundlage so mancher Interpretation etwa -, jedoch umformt zu Eigenem und damit Neuem.
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