Haus Lechrain: Beschwerden häufen sich: Angehörige beklagen Zustände im Seniorenheim

VonEva Maria Knab

Das Seniorenheim Lechrain kämpft um seinen Ruf. Nach der Anzeige der Frau eines Bewohners melden sich immer mehr Kritiker. Sie werfen den Verantwortlichen unzureichende Pflege vor.

Immer mehr Angehörige melden sich bei unserer Zeitung und klagen aus ihrer Sicht über Missstände im städtischen Seniorenheim Lechrain. Zum Beispiel Mariella Bauersmann. Sie erzählt, dass der schwer demente Vater ihres Lebensgefährten mehrfach aus der Senioreneinrichtung weglaufen konnte, ohne dass es vom Personal bemerkt wurde. Dabei trug er einen Sender bei sich, der dile Türen im Heim automatisch verriegeln sollte.

Dementer Senior konnte mehrmals weglaufen

Der inzwischen verstorbene alzheimerkranke Senior kam aus dem Bezirkskrankenhaus mit der Auflage, dass er in einer sogenannten behüteten Einrichtung untergebracht werden musste. Bauersmann und ihr Lebensgefährte bekamen für ihn im August 2013 einen Platz im Haus Lechrain. Es verfügt über ein elektronisches Sicherheitssystem. Demente können sich zwar im Haus bewegen, das Gebäude aber nicht unbeaufsichtigt verlassen. „Uns wurde zugesichert, dass der Vater nicht rauskann“, sagt die Augsburgerin. Trotzdem habe es der Senior innerhalb von drei Wochen sechsmal geschafft, dass Heim unbemerkt zu verlassen und 20 Minuten zu seiner früheren Wohnung zu laufen. Im Heim habe man seine Abwesenheit erst bemerkt, als die Angehörigen ihn Stunden später zurückbrachten. Einmal habe der Vater eine demente Frau aus dem Seniorenzentrum mitgenommen, die sich bei dem Ausflug leicht verletzt habe. „Vom Heim kamen immer nur Ausreden“, sagt Bauersmann.

Augsburg Eva Maria Knab