Heiße Rache für Rauswurf
Man kippte sich reichlich Bier hinter die Binde, fing schließlich lautstark zu streiten an. Dann wurde der 30-Jährige von seinem Freund frühmorgens aus der Wohnung geworfen. Er rächte sich auf gefährliche Art und Weise, zündete einen Fußabstreifer vor der Tür an und ging dann nach Hause. Offenbar von Gewissensbissen geplagt, klingelte er Stunden später seinen Freund aus dem Bett: "Schau vor deiner Tür nach, da brennt es."
Der 35-jährige Wohnungsinhaber konnte den Schwelbrand, der schon Tür und Türstock erfasst hatte, mit einem Eimer Wasser löschen. Zum Glück. Denn ein starker Luftzug hätte genügt, um das glimmende Holz zu einem Feuer zu entfachen, das in dem Mehrfamilienhaus in Oberhausen schlimme Folgen hätte anrichten können.
Konsequenzen allerdings hatte die Zündelei für den 30-Jährigen, der jetzt wegen schwerer Brandstiftung auf der Anklagebank vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Dr. Claudia Mainzer saß. Der bereits wegen Gewaltdelikten vorbestrafte und unter offener Bewährung stehende Mann (Verteidiger: Dr. Hermann Christoph Kühn) beteuerte, er habe das Feuer nicht vorsätzlich gelegt. "Ich hab vor der Türe zuerst geschlafen. Dann hab ich eine Zigarette geraucht und die Kippe weggeschnippt, als ich das Haus verließ." Stunden später sei ihm dieser Umstand dann wieder eingefallen und er habe vorsichtshalber bei seinem Freund angerufen und ihn gebeten, "mal vor die Tür zu schauen".
Die Ermittlungen der Polizei allerdings stützten den Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung. Denn die Beamten vor Ort hatten unter der verkohlten Fußmatte auch verbrannte Reste von Zeitungspapier entdeckt - Papier, das zuvor mit ziemlicher Sicherheit nicht unter der Matte gelegen war. Wegen schwerer Brandstiftung schickte das Gericht den Angeklagten für zwei Jahre und zwei Monate hinter Gitter. (peri)
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