Kostbares in aller Freundschaft
Klein, aber fein ist ein Spitzenstück bei Rehm: Stammbuch des badischen Grafen Sponeck über seinen Augsburg-Aufenthalt 1794 und 1795
Es gibt voluminöse Zeugnisse für den Freundschaftskult des 18. Jahrhunderts – man denke nur an das Haus der Aufklärers Johann Wilhelm Gleim mit seinen 150 Gemäldeporträts in Halberstadt; aber in seiner miniaturhaften Geschlossenheit (13 x 20 cm) gibt es wohl kaum ein beeindruckenderes als die „Denkmale edler und guter Menschen von meinem unvergesslichen Aufenthalt in Augsburg vom 24. Dec. 1794 bis 1. May 1795“.
Es ist das Stammbuch des Carl Ludwig August Graf von Sponeck, der als badischer Oberleutnant mit Hilfstruppen des Schwäbischen Kreises in der Reichsstadt einquartiert war und sich hier viele Freunde machte. Sie verliehen in seinem Büchlein der „unausgesetzten Liebe und der Verehrung Ihres Andenkens“ empfindsamen Ausdruck und illustrierten das mit etwa 30 Miniaturen auf Pergament und Papier, zum Teil signiert von so namhaften Augsburger Künstlern wie Schönfeld und J. E. Haid. Dieses Freundschaftsbuch, das Sponeck nach seinem Augsburger Abschied bis 1807 weiterführte, ist aus österreichischem Besitz ins Kunstauktionshaus Rehm gelangt und wird bei der nächsten Versteigerung für 7000 ¤ aufgerufen. Es enthält auch zwei an Chodowieki orientierte Darstellungen Friedrichs des Großen: als Alter Fritz sitzend vor Sanssouci mit zwei seiner Windspiele und hoch zu Pferde vor paradierenden Langen Kerls. „Fritzisch“ Gesinnten wird nicht entgehen, dass Fridericus Rex auch als Reiterskulptur aus Volkstetter Porzellan (500 ¤) gegenwärtig ist und erstaunlicherweise sogar im Himmel, in den Friedrich Wilhelm III. zu seinen Vorfahren aufsteigt – auf einem Gemälde, 350 ¤, von Friedrich Rautz (1811–1847).
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