Menschen wollen wissen, woher ihr Essen kommt
Zahlreiche Aussteller aus Augsburg und der Region, aber auch überregionale Anbieter besonderer Delikatessen und der italienische Landwirtschaftsverband Rieti luden auf der Messe Kulinaria & Vinum am Wochenende zum Probieren. Allerdings hätte, so die Mehrheit der Aussteller, das Wetter auch schlechter sein dürfen, dann wären mehr als die 5500 Interessierten gekommen. Wie eine Befragung ergab, kauften allerdings 70 Prozent von ihnen auch ein, fast 90 Prozent wollen wiederkommen.
Vielleicht war deshalb die Stimmung auf der Messe mit 84 Ausstellern sowie 30 Köchen und Konditoren gut: "Wir regionalen Anbieter suchen den direkten Kontakt mit den Leuten", so Benedikt Habersetzer vom Lärchenhof Rinnenthal. Das Familienunternehmen hat sich auf die Produktion von Nudeln konzentriert, die mit eigenen Eiern und lokalem Mehl hergestellt werden.
Der Trend, so hört man immer wieder auf der Messe, gehe hin zu hoher Qualität und regionalen Produkten: "Die Menschen möchten wissen, was sie essen und woher es kommt", so Hans Pfänder vom Bioland-Hof Pfänder, der zwar nicht sehr viel Gemüse verkauft hat, aber die Messe nutzt, den Kontakt zu Geschäftspartnern zu vertiefen und sein Netzwerk zu erweitern. Als Bioland-Bauer spüre er ein Umdenken in der Gastronomie und auch zunehmend bei großen Kantinen: "Viele stellen ihren Speisplan um, indem sie zunehmend lokale und biologische Produkte verwenden."
Einer der Köche, die konsequent regional einkaufen, ist Armin Frei vom Augsburger Restaurant Emelka, der seinem Publikum in der Showküche vorführte, wie Chilibirnen mit Haselnusseis hergestellt werden. Als Slow-Food Fördermitglied ist es für Frei selbstverständlich, aus dem Umland zu kaufen: "Wir kochen das, was es saisonal gibt." Das Bauernhof-Eis, das Frei verwendet, stammt von der Familie Lidl, die es aus frischer Milch und Sahne herstellt.
Auf der Jagd nach Messeneuheiten fand sich etwas versteckt, am Stand der Metzgerei Ottilinger, auch das Wittelsbacher Landschwein, eine neue lokale Kreuzung, die erst seit dem 1. Oktober angeboten wird.
Neben den hochwertigen lokalen Erzeugnissen fehlte es nicht an Exklusivität und Luxus: So konnte man alles über die Königskrabbe, Austern, exklusive Weine und über die neuesten Schokoladenkreationen erfahren und probieren. Am reich ausgestatteten Stand des Café Dichtl demonstrierte der Pralinenmeister Hans Goebel wie aufwendig die Herstellung eines Baumkuchens ist und wie sorgfältig dieser betreut werden muss: "Die feinen Schichten werden einzeln gebacken, der Backvorgang dauert bis zu 40 Minuten - dass sich das lohnt, schmeckt man dann aber auch!"
2010 gibt es eine Neuauflage
Anne Frank, Geschäftsführerin der Messe, ist mit der zweiten Kulinaria & Vinum zufrieden. Die Besucherzahl des Vorjahres wurde wieder erreicht: "Wir haben eine Messe erlebt, die viel Potenzial birgt, zu wachsen und noch mehr Publikum anzulocken." Die Kulinaria im Herbst 2010 sei in Vorbereitung.
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