Moschee für bosnische Muslime
Rund 20, vor allem türkische Moscheen gibt es in Augsburg, am Samstag wurde anlässlich des bundesweiten "Tages der Moschee" eine neue eingeweiht: Die bosnischen Muslime des "Islamischen Forum Augsburg e. V." eröffneten zusammen mit rund 1500 Besuchern das Islamische Kulturzentrum an der Steinernen Furt. Unter den geladenen Gästen waren Bürgermeister Peter Grab sowie Mustafa Klanco, der Haupt-Imam der bosnischen Muslime in Deutschland.
"Wir möchten zeigen wer wir sind und die Einweihung unseres neuen Kulturzentrums mit allen teilen - egal welche Nationalität oder Religion", sagt Admir Pilipovic, stellvertretender Vorsitzender des Islamischen Forums Augsburg. Der Verein hat 210 Mitglieder. Das Programm der Feier wurde zweisprachig geführt, auf Deutsch und auf Bosnisch. Neben einem kurzen historischen Rückblick über den Verein gab es mehrere Festreden und religiöse Beiträge.
Der Verein wurde 1991 gegründet und war seitdem in verschiedenen Räumlichkeiten ansässig, bis schließlich der Plan für ein eigenes Kulturzentrum entstand. Drei Jahre dauerte der Umbau der ehemaligen Lagerhalle zum Kulturzentrum. Die einstige Halle wurde zweistöckig ausgebaut. Im oberen Stockwerk ist ein Gebetsraum entstanden, im unteren eine große Gemeindehalle. Diese soll für verschiedene Zwecke genutzt werden.
"Wir haben unter anderem Ausstellungen zur bosnischen Kultur und Tradition geplant", erzählt Pilipovic. Bürgermeister Grab bezeichnete in seiner Ansprache das Kulturzentrum als eine "Bereicherung für die ganze Stadt. "Es ist ein Ort, der Gemeinschaft fördert und den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen ermöglicht", so Grab, der sogar ein paar Brocken Bosnisch auspackte.
Die Kosten des Umbaus wurden alleine durch Spenden gedeckt. Der Islam ständig mit Terrorismus in Verbindung gebracht, jedoch ohne zu differenzieren, so Admir Pilipovic. "Wir bosnischen Muslime sind dialogfreudiger und offener als andere Muslime - das wollen wir den Menschen zeigen, um Vorurteile abzubauen." Ziel sei nicht, nebeneinander zu leben, sondern miteinander.
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