Wiederbegegnung mit einem Zauberland
Martina Gedeck und Sebastian Knauer besuchen Grimms Märchengestalten
Nicht nur Märchen sind ein Mythos. Für Martina Gedeck wurde die Begegnung mit der Puppenkiste zur verschärften Form dieses Schritts zurück in Kindertage. So wie dem Filmstar geht es vielen: Kindheitserinnerungen deutscher Menschen an das damals noch unschuldig bemessene Unterhaltungsangebot im TV sind verknüpft mit den Marionetten am Lech. „Puppenkiste“ - das ist Augsburg. Spürbar war bei ihr und Sebastian Knauer das „unwirkliche Gefühl“, in den „heiligen Hallen“ (Knauer) auftreten zu können. Mozart@Augsburg gedachte mit „Und weil sie nicht gestorben sind“ der Brüder Grimm, die vor 200 Jahren ihre Sammlung herausbrachten.
Wolfgang Knauer hatte der Schauspielerin einen Text geschrieben, dessen erzählerisches Ich eine Wiederbegegnung mit den legendären Gestalten veranstaltet, in Form einer Party bei Grimms in Kassel. Alle sind älter geworden: das Kind, das die Märchen einst verschlang ebenso wie Grimms Personal. In einer Mischung aus Reflexion über die bereits durchdeklinierten psychologisch-soziologischen Bedeutungsinhalte und augenzwinkernden Neu-Interpretationen der Figuren trifft man sich wieder. So wird aus moderner Sicht Aschenputtel zur Emanze, Rumpelstilzchen, das nie mehr inflationär Gold spinnen will, zum Warner vor Geldgier, der Gestiefelte Kater zum Party-Manager oder das Sterntaler-Mädchen zur weltweiten Helferin der Armen. Stationen dieser Erinnerungen bebilderten die von Klaus Marschall liebevoll arrangierten still-stummen Bilder vom Froschkönig, über die Spinnstube, Aschenputtels Ball bis zum traumverlorenen Sterntaler. Dieser war die einzige Figur, die sich bewegte, als sich Martina Gedeck von Oehmichens Zauberreich verabschiedete.
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