"Ohne uns fliegt kein einziger Airbus"

Die Botschaft ist eindeutig: "Ohne uns fliegt kein einziger Airbus." 2500 EADS-Mitarbeiter gingen gestern auf die Straße. Für eine Stunde ging nichts mehr im EADS-Werk und auf der Haunstetter Straße. Die Mitarbeiter protestierten gegen Missmanagement und den drohenden Verkauf. Unter ihnen Reinhold Haft, seit 37 Jahren beim Flugzeugbauer. "Die Stimmung war noch nie so schlecht", sagte er gestern zur AZ. Um den Druck auf die Konzernleitung zu erhören, droht Bayerns IG-Metall-Boss Werner Neugebauer mit weiteren Aktionen. "Das wird ein heißer Tanz."

Das Augsburger EADS-Werk ist das größte deutsche Zulieferwerk für das Airbus-Programm. Im Zug des Einsparprogramms Power 8 sollen 10 000 Jobs abgebaut, mehrere Werke, darunter Augsburg, verkauft werden. Zudem will die Konzernleitung Produktionen ins Ausland verlagern. Mit Transparenten ("Verraten & verkauft"), Trillerpfeifen und mit deutlichen Worten machten die Mitarbeiter gestern deutlich, dass sie sich einen Ausverkauf nicht gefallen lassen wollen. "Wir wollen nicht verhökert werden wie die Pferde auf dem Viehmarkt", sagte Neugebauer.

Nachdem es in anderen betroffenen Werken schon zu Protestaktionen gekommen war, reihte sich Augsburg nun ebenfalls in die "Reihe der kämpfenden Standorte" ein, wie es hieß. Betriebsrat Bernd Herbich forderte eine klare Beteiligung der Mitarbeiter bei den Verhandlungen. "Wir wollen Sicherheit und Zukunft", sagte auch Neugebauer.

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