Das Raubtier in jedem
Jörg Schur inszeniert Bettina Wegenasts „Wolf sein“ fürs Sensemble-Sommertheater
Wölfe sind ein beliebtes Märchenmotiv: Mal fressen sie Großmütter, mal Geißlein, mal Schweinchen. In Bettina Wegenasts „Wolf sein“ geht es erfrischenderweise einmal nicht um den Mageninhalt nach einer räuberischen Mahlzeit, sondern um den inneren Wolf, der in jedem Schaf steckt. Mit dem Jugendstück gewann die Autorin 2003 den zweiten Platz beim Jugend-Dramatiker-Preis München. Jetzt sind Wolf und Schafe erwachsen geworden. Jörg Schur hat „Wolf sein“ am Sensemble inszeniert. Eigentlich fürs Sommertheater am Jakoberwallturm, aber im 15. Jubiläumsjahr trieb die Wetterlage Schauspieler und Premierenpublikum am Samstagabend unters Dach der Kulturfabrik.
Der große, böse Wolf ist tot! Das gutmütige, etwas dumpfbackige Schaf Locke (Daniela Nering) zelebriert den Tod des Wolfs voll Wonneangst und lässt sich von Kumpel Kalle, der den Wolf fast einmal selbst gesehen hätte, jedes gruselige Detail über lange, scharfe, spitze Zähne und feuerrot glühende Augen erzählen. Kalle (Kerstin Becke) tut das mit lüsterner Inbrunst, sodass man schnell ahnt, dass sich hinter ihren knallrot geschminkten Lippen ganz gut selbst spitze Wolfszähne verbergen könnten. Immerhin hat sie in der Herde beim Lämmergeier-Spielen schon richtig zugebissen.
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