Region in stetem Wandel
Was ist Schwaben? Die einen sagen, ein Regierungsbezirk von Bayern. Die anderen meinen, eine der modernsten Wirtschaftsregionen Deutschlands. Für Rolf Kießling, der bis 2006 den Lehrstuhl für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Universität Augsburg innehatte, ist Schwaben "ein Konstrukt, das hauptsächlich in den Köpfen der Menschen lebt".
Wie es dazu gekommen ist, erläutert er in seinem neuen Buch "Kleine Geschichte Schwabens". Darin geht er der Frage nach, was das Besondere an der Region ist und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Am Mittwoch hat er sein Werk im Rokokosaal der Bezirksregierung vorgestellt und dabei deutlich gemacht: Die Region hat sich stark gewandelt. "Schwaben ist im Laufe der Zeit nach oben gewandert", sagt Kießling. Im 10. Jahrhundert wurde Konstanz noch als Zentrum des Herzogtums Schwaben gesehen, ist im Buch zu lesen.
Später, als die Grenzen bis an den Rhein gingen, beanspruchte Ulm, der Mittelpunkt der Region zu sein. Doch nicht nur geografisch hat sich Schwaben verändert. Die Region zwischen Iller und Lech, vom Ries bis zum Allgäu wurde geprägt von Adel und Klöstern, aber auch von Verstädterung und Bauerntum. Stets war Schwaben ein Landstrich des gesellschaftlichen Aufbruchs. Kompakt und doch umfassend hat Kießling in seinem Buch alle wesentlichen Aspekte der Geschichte Schwabens zusammengestellt. (eff)
Rolf Kießling: Kleine Geschichte Schwabens, 216 Seiten, Pustet-Verlag, 14,90 Euro.
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