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19.11.2009

Schwer mit dem Klosterleben vereinbar

Univiertel Im Sommer übernahmen Pfarrer Thomas Groll (43 Jahre alt) und Seelsorger Pater Sebastian Tönnesen (33) das Ruder in der Katholische Hochschulgemeinde (KHG) im Haus Edith Stein. Inzwischen haben sie sich eingelebt, am Dienstag feierten sie ihre Amtseinführung. In Zukunft werden die beiden Geistlichen den Studenten der Universität Augsburg mit Rat und Tat zur Seite stehen. "Die jungen Leute können mit allen Problemen zu uns kommen", verspricht Pfarrer Groll. Im Interview erzählen sie unter anderem, wie es ist, mit dem Zölibat zu leben, und geben Tipps für ein erfülltes Dasein.

Für wie viele Gemeindemitglieder sind Sie verantwortlich?

Groll: Ich würde sagen, es sind rund 10 000 katholische Studierende, davon besuchen uns zirka 70 bis 100 regelmäßig.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Stadt- oder Dorfgemeinde und einer Hochschulgemeinde?

Groll: Die Hochschulgemeinde ist schnelllebiger. Die Studenten orientieren sich meist nach vier bis fünf Jahren anderweitig. Das Schöne ist allerdings, dass wir in der Gemeinde viele 20- bis 30-Jährige haben, die ja normalerweise die größte Distanz zur Kirche haben.

Pater Sebastian, wie beraten Sie die Studenten? Wer sucht wen auf?

P. Sebastian: Wir suchen uns gegenseitig. Ich versuche, genau wie die Studenten, zwanglos Kontakte zu knüpfen. Bei meinem Beruf ist es wichtig, nicht nur im Büro zu sitzen, sondern auf die Menschen persönlich zuzugehen. Was sich wirklich bewährt hat, ist auch der Kontakt über E-Mail. In Zukunft möchte ich außerdem stärker über Internetseiten wie facebook und studiVz präsent sein. Die ersten Augsburger haben meine Profile im Internet bereits gefunden.

Über welche Themen reden Sie mit den Studenten?

P. Sebastian: Viele kommen nach dem Tod eines Angehörigen, oder wenn sie Stress mit dem Studium haben zu mir, manche stellen mir Fragen wie "Gibt es Gott wirklich?". Das kommt immer auf den Schwerpunkt des Menschen an.

Wie kommt man darauf, Pfarrer oder Seelsorger zu werden? Was gab den Anstoß dafür?

Groll: Ich habe mir, seit ich denken kann, schon immer einen jungen Priester als Begleiter gewünscht. Diese Idee hat mich irgendwann nicht mehr losgelassen und so bin ich es selber geworden. Seit elf Jahren bin ich nun in meinem Beruf tätig. Meine Arbeit ist nach wie vor mein Leben.

P. Sebastian: Bis zu meinem 20. Lebensjahr war ich nicht sehr religiös. Aus sportlichen Gründen habe ich dann einmal an einer Wallfahrt nach Andechs teilgenommen. Dadurch hat sich mein Leben komplett verändert. Ich habe plötzlich gemerkt, dass Gott etwas mit mir vorhat. Es war, als hätte man mir eine Maske vom Gesicht genommen, ich konnte frei atmen. Ich informierte mich bei der Kirchenstelle, war im Priesterseminar. Im Dominikanerorden habe ich schließlich meine Heimat gefunden.

Ist es für Sie schwierig, nach dem Zölibat zu leben? So ganz ohne Frau und Kinder?

Groll: Manchmal ist es schon schwierig, aber durch diesen Lebensstil kann ich umso mehr für meine Gemeinde da sein. Ich lebe außerdem nicht ganz allein. Wenn ich heimkomme, wartet mein Kater schon auf mich, dem ich dann Streicheleinheiten gebe (lacht).

P. Sebastian: Ich habe im Kloster meine Mitbrüder. Ich bin mit Menschen zusammen, die ich mir zwar nicht ausgesucht habe, aber wir alle haben ein gemeinsames Fundament. Natürlich gibt es auch hier und da ein paar Streitigkeiten, aber da hält es sich wie bei einer großen Familie, wo man sich dann einfach eine Weile aus dem Weg geht.

Was sind die schönsten Seiten an Ihrem Beruf? Gibt es auch Schattenseiten?

Groll: Eine schöne Sache ist zum Beispiel, wenn ich bemerke, dass mein Einsatz Früchte trägt. Es fühlt sich gut an, wenn einem Vertrauen geschenkt wird. Etwas Sorge habe ich allerdings davor, dass ich in all meinen Aufgaben - ich arbeite auch als Bistumshistoriker in der Pfarreingemeinschaft Augsburg-Kriegshaber mit - untergehe und am Ende nicht mehr genügend Zeit für das Gebet finde.

P. Sebastian: Ich mag an meinem Beruf vor allem die Studenten, weil sie sich nicht alles gefallen lassen und ehrlich sind. Sie fragen einen so lange aus, bis sie eine Antwort haben. Ein bisschen unvorteilhaft ist, dass ich meist abends und nachts arbeiten muss, und diese Tatsache lässt sich oft schwer mit dem Klosterleben, bei dem ich früh auf den Beinen sein soll, vereinbaren.

Was möchten Sie den Studenten in der Katholischen Hochschulgemeinde in Zukunft anbieten?

P. Sebastian: Die KHG soll ein Ort des Lebens sein. Die Studenten sollen uns nicht nur aufsuchen, wenn es ihnen schlecht geht, sondern auch, wenn sie Positives erleben. Wir sind eine Stelle, bei der man über Gott reden darf. Ich bin mir sicher, dass man mit christlicher Religion glücklich werden kann. Das ist mehr als ein Angebot.

Groll: Die Studierenden können hier Gleichgesinnte treffen und sich wohlfühlen. Im Haus Edith Stein sollen die jungen Leute ihre Ruheräume haben und spirituell auftanken können.

Viele Ihrer Gemeindemitglieder sind Studenten. Welchen Tipp können Sie jungen Menschen für ein erfülltes Leben geben?

P. Sebastian: Ich kenne da einen guten Spruch von Marc Aurel, den ich neulich gelesen habe, der lautet: Auf Dauer nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an. Da ist etwas dran. Wenn ein Mensch nur schlecht denkt, wirkt sich das auf die seelische Gesundheit aus. Wichtig ist auch, dass man nie versuchen sollte, jemand anders zu sein, denn andere gibt es schon genug.

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