
Stell dir vor, du wärst im Krieg

Jugendliche spielen Politisches Theater
Die Häuser deiner Nachbarschaft sind zerstört, es regnet herein, die Heizung funktioniert nicht. Deine Mutter hat Bronchitis, deine kleine Schwester Kopfverletzungen von Granatsplittern und dein großer Bruder kämpft irgendwo für die Milizia. Dein bester Freund ist verschwunden, weil sein Vater Abgeordneter im Bundestag war. Und du? Was würdest du tun, wenn das Schicksal der anderen plötzlich deines wäre? Wenn der Krieg nicht anderswo, sondern mitten in Europa angekommen wäre und du flüchten müsstest, übers Meer nach Afrika?
Zu diesem Gedankenexperiment lud ein Abend im Rahmen des Augsburger Friedensfestes am Freitag in der Kresslesmühle ein: „Kinderaugen sehen Krieg“ in Kooperation von Fakstheater und Jungem Theater. Zum Erschaudern detailreich und lebensnah schildert Jane Teller in ihrem Buch „Krieg“ das Schicksal eines 14-Jährigen. Statt einer ungezwungenen Jugend, Gymnasial-Karriere und freier Berufswahl muss er sich in Ägypten als Asylbewerber durchschlagen, immer fremd, am Ende auch sich selbst. Karla Andrä vom Fakstheater las daraus mit warmer, intensiver Stimme. Der Gestus der Lesung war eine unaufdringliche aber dennoch unwiderstehliche Einladung sich einzufühlen. Der Perspektivwechsel soll es möglich machen, die Menschen, die es übers Meer bis zu uns schaffen, mit anderen Augen zu sehen und Begriffe wie „Integration“ neu zu überdenken.
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