Ungeliebtes Rokokopalais
Glückliches Köln: Da standen die Bürger auf, um ihr Schauspielhaus zu erhalten. Ein Engagement, wie es die Kölner für den nüchternen Nachkriegsbau zeigten, ist für die Komödie seit den frühen 1980er Jahren nicht mehr bekannt. Dabei hätten die Bürger am Lech weit mehr Grund gehabt, sich für ihr kleines Schauspielhaus einzusetzen - ein veritables Rokokopalais.
1764/65 errichtete es der Barockbaumeister Leonhard Christian Mayr für die Familie Gignoux als Kattunmanufaktur und Wohnhaus. Im Handwerkerviertel der Lechkanäle entstand ein repräsentatives Gebäude, das von Stolz und Erfolg des Industriepioniers Gignoux erzählt: ein selbstbewusst auskragender Erker, ein stattliches Korbbogen-Portal, herrschaftliche Dreiecksgiebel und Ziervasen über den Fenstern. Und vor dem schmucken Haus ein kleiner Platz.
Auf dem hielten sich die Theaterbesucher - gutes Wetter vorausgesetzt - gern auf, auch wenn der Blick auf die zunehmend verfallende Schaufassade traurig stimmte. Trotzdem standen sie lieber draußen als drinnen in der Toreinfahrt. Die hatte für das Theater zwar die Funktion eines Foyers, war aber so lieblos gestaltet und dermaßen zugig, dass keine rechte Freude aufkommen wollte. Da halfen auch die vom Holzbildhauer Urban Ehm heiter-figurativ gestalteten Türen zum Innenhof nichts, die bei einer Sanierung 1988 angebracht wurden.
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