Arbeiten bei 31 Grad in Augsburg: "Die Hitze laugt mich aus"
Während die einen bei heißem Wetter am See liegen, müssen andere schuften. Wir haben fünf Personen gefragt, wie es ist, wenn man bei heißen Temperaturen arbeiten muss.
"Im Sommer ist es eine Katastrophe", sagt Imbissverkäufer Ahmad Alasfour. Er arbeitet bei "Syriana Falafel" an der Augsburger Fuggerstraße – und kommt dabei ordentlich ins Schwitzen. Eine Klimaanlage gibt es hier nicht, nur einen Ventilator ein paar Meter entfernt. Alasfour steht hinter dem Tresen und sagt: "Hier hat es 37 Grad. Und direkt am Dönerspieß sind es noch einmal zehn Grad mehr". Alasfour habe sich an die Hitze zwar gewöhnt, doch Regen finde er besser. Dass er sich schlechtes Wetter wünscht, kann man ihm nicht übel nehmen. Viele Augsburgerinnen und Augsburger verbringen die heißen Tage am See oder ruhen sich Zuhause aus. Andere haben das Glück, in einem klimatisierten Büro zu arbeiten. Doch es gibt nicht wenige Menschen, die wie Alasfour die pralle Hitze aushalten müssen, viele bei körperlicher Arbeit. Wie ist es, als Kellnerin oder Bauarbeiter in der Innenstadt zu arbeiten, bei den hohen Temperaturen?
"Is' schon madig", sagt Philipp Eberle, der gerade mit seinen Kollegen die Karolinenstraße neu pflastert. Obenrum tragen die viele Bauarbeiter nur eine Warnweste. "Eigentlich dürfen wir hier auf der Baustelle unsere T-Shirts nicht ausziehen, aber was soll man bei der Hitze denn sonst groß machen?", sagt der 19-Jährige. "Von unserem Arbeitgeber bekommen wir Sonnencreme gestellt, ich creme Oberkörper und Gesicht ein." Was ihm wichtig ist: "Ich trinke jeden Tag wirklich viel Wasser." Philipps Kollege hakt ein: "Ich trinke meistens sogar fünf Liter Wasser am Tag. Ich komme aus Süditalien und weiß mit Hitze umzugehen." Beton schaufeln, Pflastersteine legen, Gleise schleifen. All das muss tagsüber auf der Baustelle gemacht werden. "Irgendwann abends ist man halt am Ende. Wir arbeiten hier von sieben bis 18 Uhr, auch samstags."
Auch eine Postbotin in der Annastraße kommt bei dem heißen Wetter ins Schwitzen. Sie ist zu Fuß unterwegs und schiebt einen großen Postwagen vor sich her. Auf dem Kopf trägt sie einen Sonnenhut. "Ich finde die Hitze sehr anstrengend, sie laugt mich aus." Kein Wunder, bei hohen Temperaturen läuft sie vier bis fünf Stunden die Fußgängerzone entlang und trägt mehrere hundert Briefe und Pakete aus. "Ich lass' mich aber nicht hetzen, nicht bei dieser Hitze. Das ist mir wichtig." Sie könne gut verstehen, wieso es in südlichen Ländern Siesta-Zeiten gibt. Auch ihr ist es wichtig, dass sie viel trinkt. "Ich habe meine Flasche ständig mit dabei und fülle sie an den Brunnen immer wieder auf."
Manche genießen die Hitze in Augsburg
Bei Gemüseverkäuferin Teresa Lepera ist es ganz anders: Sie freut sich über die Hitze. 30 Grad sei ihre "Wohlfühltemperatur". "Ich bin eher kälteempfindlich und durch Regen bekomme ich Stimmungsschwankungen." Die Italienerin arbeitet auf dem Stadtmarkt. Sie ist zwar in Augsburg geboren und aufgewachsen, doch ihre Wurzeln liegen in Kalabrien. "Die Hitze hier in Deutschland ist eine ganz andere als die in Italien. Hier ist es immer schwüler, 25 Grad hier fühlen sich an wie 40 Grad in Kalabrien." Aber das mache ihr nichts aus: „Ich bin acht bis elf Stunden auf dem Stadtmarkt. Wenn es mir mal zu heiß wird, gehe ich kurz rein in meinen Stand." Einen Nachteil sieht sie dennoch: "Für das Gemüse ist die Wärme schwierig, hier unter den Sonnenschirmen stockt die Hitze."
Auch in der Außengastronomie ist das heiße Wetter ein Thema. Olivia Pöttinger arbeitet tagsüber im Restaurant „Il Giro“ in der Maximiliansstraße. Sie sagt: "Für mich ist die Hitze echt unangenehm, egal ob in der Arbeit oder zu Hause.“ Die 24-Jährige kümmert sich draußen um die Gäste und arbeitet drinnen an der Bar. "Aktuell bin ich hier alleine zuständig, weil in der Mittagshitze auch weniger Gäste vorbeikommen." Wenn Pöttinger an der Bar beschäftigt ist, kann sie die Vorzüge der Klimaanlage genießen. "Das finde ich sehr angenehm. Ich laufe 10.000 Schritte am Tag, da brauche ich auch eine Abkühlung."
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Fragts mal die Feuerwehrler die bei der Hitze in Innenangriffsanzügen rumeiern müssen weil die Gemeinde / Stadt nicht in der Lage ist jedem verschiedene Anzugtypen (z.B. spezielle für THL oder Waldbrand) zur Verfügung zu stellen. Zu teuer...