Gute Laune in der Stadt: Augsburger Feste sind so gut besucht wie selten
Nicht nur bei der italienischen Nacht genießen Menschen die Stimmung in Augsburg. Veranstalter sagen, dass ohne den Einsatz Freiwilliger die Feiern nicht möglich wären.
Corona hin, Corona her. Die Menschen in Augsburg lieben es, wieder zu feiern. Feste im Stadtgebiet erleben einen Zuspruch wie selten zuvor. Am Wochenende war die italienische Nacht in Göggingen ähnlich gut besucht wie eine Woche zuvor das Ulrichsfest im Ulrichsviertel. "Man hat uns die Bude eingerannt", formulierte es ein Standbetreiber. Veranstaltungen mit kulturellem Angebot stoßen ebenfalls auf riesiges Interesse. Fast 3000 Menschen vergnügten sich am Samstag beim Konzerttag im Botanischen Garten. Dass Menschen gerne feiern, freut natürlich die Veranstalter. Sie sagen, ohne die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer gäbe es die Feste nicht.
Feste in Augsburg: "Man trifft Leute, die man lange nicht mehr gesehen hat."
Samstagabend, gegen 23 Uhr: Im Park am Alten Rathaus in Göggingen herrscht ausgelassene Stimmung. Die Band auf der Bühne gibt eine letzte Zugabe. Auf Bierbänken sitzen viele Menschen, die es in diesem Fall noch nicht nach Hause zieht. Aber auch in den Stunden zuvor war bei der italienischen Nacht jede Menge los. Zwei Tage dauerte die Veranstaltung. Wer sich mit Speisen und Getränken versorgen wollte, benötigte Geduld. Es gab teils Endlosschlangen an der Kasse und danach an den Ausgabestellen. Für Wartende war dies in der Regel kein Problem. Man unterhielt sich mit anderen. "Man trifft wieder Leute, die man lange nicht mehr gesehen hat", hieß es. Schnell war klar: Die italienische Nacht ist eine Veranstaltung, die nicht nur die Göggingerinnen und Gögginger anspricht.
Veranstaltet wird das Fest von der Unternehmergemeinschaft Wir in Göggingen. Deren Vorsitzender Dieter Kleber sagt: "Es war ein tolles Fest." Erstmals sei der Freitag eingebunden gewesen. Kleber schätzt, dass am Freitag etwa 3000 Gäste anwesend waren, am Samstag könnten es bis zu 5000 Personen gewesen sein. Von den Vereinen aus Göggingen habe es die notwendige Unterstützung gegeben. "Allein beim Abbau am Sonntag waren es knapp 20 Leute, die zwischen 8 und 14 Uhr anpackten." Die italienische Nacht sei "mit viel Herzblut" verbunden, sagt Kleber: "Wir haben die Biertische dekoriert. Da waren zwei Stunden lang an beiden Tagen jeweils zehn bis zwölf Helfer beschäftigt."
Überrannt wurde in der Vorwoche das Ulrichsfest, das ebenfalls nach einer zweijährigen Corona-Pause wieder stattfand. Bis weit in die Abendstunden vergnügten sich Tausende im Ulrichsviertel. Das Fest wird vom Verein Ulrichsviertel organisiert. Die Vorstandsmitglieder Uta Gösch, Liselotte Mayer-Felsenstein, Knut Noeske, Uli Staudacher-Danner betonen, dass ohne das Engagement von vielen Helferinnen und Helfer diese Veranstaltung niemals über die Bühne gehen könnte: "Mitglieder des Vereins haben hier Monate geplant und gewerkelt." Man sehe oft nicht, welcher Aufwand für ein solches Fest betrieben werde: "Es müssen zunächst ansässige Institutionen (Kirchen, Kitas, Altenheim, Flüchtlingsheim) als Partner gewonnen werden."
Mit anderen Vereinen werde zusammengearbeitet. Künstlerinnen und Künstler müssten gebucht werden. Wer auftrat, tat dies ohne Gage. Ansässige Gastronomen und Geschäfte seien Partner. Das Ulrichsfest 2022 habe alle Erwartungen übertroffen, sagt das Vorstandsteam: "Wir sind echt stolz auf Verlauf, Gesamtcharakter und das ganz besondere Flair des Straßenfestes wie auch über die vielen wirklich glücklichen Menschen, die wir getroffen haben."
Die Stadtsparkasse Augsburg feiert in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Am Samstag fand im Botanischen Garten ein Konzerttag statt. Mehrere Bands traten auf. "Für uns ist diese Veranstaltung ein Dankeschön an die Öffentlichkeit", sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Cornelia Kollmer. 2900 Besucherinnen und Besucher steuerten den Botanischen Garten an, der bis Mitternacht geöffnet war. Die Konzerte gingen bis 22 Uhr. Viele Gäste hatten Decken und Proviant mitgebracht. Sie machten es sich auf dem Rasen gemütlich. Stühle rund um den Rosenpavillon mit der Bühne waren bei allen Auftritten gut belegt.
Für Tanzbegeisterte war am Wochenende der Willy-Brandt-Platz vor der City-Galerie eine Anlaufstelle. Hier wurde zu Discoklängen getanzt. Allerdings war es ein leises Tanzvergnügen. Bei der "Silent Disco" tragen die Tanzenden Kopfhörer. Die Stadtmarketinggesellschaft Augsburg Marketing ist Veranstalterin. Leiter Ekkehard Schmölz schätzt die Besucherzahl auf rund 2000 Gäste: "Es wurde getanzt, gesungen und gefeiert ohne Zwischenfälle und ohne die Anwohner zu stören."
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