Der Hölle entronnen: Wie ein Syrer mit einem Fahrradladen sein Glück fand
Plus Yasser Kauam Jabakjie betreibt ein Fahrradgeschäft in der Augsburger Innenstadt. Jahre zuvor floh er vor dem IS-Terror. In Ottmaring fühlt sich die Familie angekommen.
Früh morgens, gegen sechs Uhr, kommt Yasser Kauam Jabakjie in sein Geschäft in der Augsburger Innenstadt. Die Fahrräder warten auf ihn. Jabakjie strahlt. Seit August 2023 betreibt der 45-Jährige seinen eigenen Fahrradladen in der Pferseer Straße. Jahrelang hatte er darauf hingearbeitet. Das Gefühl bei der Eröffnung war nicht neu, aber die Erinnerung verschüttet. Neun Jahre zuvor hatte Jabakjie einen Fahrradladen in seiner Heimatstadt Rakka für immer aufgeben müssen. Der Syrer floh vor dem Terror des Islamischen Staats. Mit dabei: sein neunjähriger Sohn Mouhammad Nour und die Hoffnung auf ein Leben in Frieden.
"In Syrien waren wir eine wohlhabende Familie", erzählt der mittlerweile 18-jährige Mouhammad Nour. Er unterstützt seinen Vater bei sprachlichen Schwierigkeiten. Mit seinen Geschwistern habe der Vater in Rakka zwei Fahrradläden betrieben und weitere Geschäfte vermietet. "Wir hatten ein gutes Leben." Bis eines Tages die Terroristen des Islamischen Staats in die Stadt einrückten. "Danach war nichts mehr wie vorher", erinnert er sich. Direkt vor dem Fahrradgeschäft des Vaters sei ein Kreisverkehr gewesen. "Dort haben die IS-Terroristen regelmäßig gefangen genommene Soldaten hingerichtet. Die abgetrennten Köpfe der Soldaten haben sie drei Tage lang hängen lassen, um uns einzuschüchtern. Wir haben alles gesehen. Es war schlimmer als im Horrorfilm."
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich habe Herrn Jabakjie erlebt, als er in meinem angestammten Pferseer Fahrradgeschäft beim Elmar Holzapfel mal ausgeholfen hat. Ich freue mich sehr, dass er jetzt wieder ein Geschäft hat.
Raimund Kamm