Jugendrichterin aus Augsburg: "Manche Jugendliche verlieren Bezug zur Realität"
Plus Die Augsburger Jugendrichterin Angela Friehoff beobachtet bei jungen Menschen etwas, was ihr Sorgen bereitet. Sie berichtet von Fällen, die vor Gericht landen.
Frau Friehoff, laut Polizei steigen die Zahlen der Straftaten durch Jugendliche. Welche Entwicklung beobachten Sie als Richterin und Leiterin der Abteilung für Jugendstrafsachen am Amtsgericht Augsburg?
Angela Friehoff: Wenn ich die Entwicklung der Zahlen an Gerichtsverhandlungen in den vergangenen Jahren anschaue, bestätigt sich diese Beobachtung für mich nicht. Aber natürlich landen Kinder und Jugendliche auch erst ab 14 Jahren vor dem Gericht. Erst dann gelten sie als strafmündig.
Wie viele Jugendliche müssen sich denn im Jahr vor dem Augsburger Amtsgericht verantworten?
Friehoff: Im Jahr 2015 etwa landeten 1312 Fälle vor einem Einzelrichter und 321 schwerere Fälle vor dem Jugendschöffengericht. Diese Zahlen hielten über die Jahre das Niveau bis zur Pandemie, in der wir einen erheblichen Rückgang registrierten. Allein die Körperverletzungsdelikte durch Schlägereien in Discos fielen zwangsläufig weg. Jetzt gehen die Zahlen natürlich wieder nach oben. Ich gehe davon aus, das wird sich auf Vor-Corona-Niveau einpendeln.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Das sieht man an folgendem Beispiel eines Jugendlichen aus einem sozial intaktem Umfeld. Gutes Elternhaus, Ausbildung, eine Freundin."
Der Schein trügt.
"... Nach dem Motto: Was für mich okay ist, muss für die anderen auch in Ordnung sein. Und wenn nicht, auch egal. Hinter vielen Straftaten, das kann man wohl sagen, steckt ein Verlust an Empathie. ..."
Ja, dass beschreibt die ganze Schräglage perfekt. Leider trifft das ja nicht nur auf Jugendliche zu sondern auch auf Erwachsene... in allen Lebenssituationen...