Per Gericht zum Traumhaus? Zwangsversteigerungen werden beliebter
Plus Zwangsversteigerungen von Häusern, Wohnungen und Grundstücken ziehen in Augsburg zunehmend Menschen an. Sie bergen viele Chancen und noch mehr Risiken. Ein Besuch.
Der Showdown hat begonnen, in Saal 201 am Augsburger Amtsgericht geht es in die entscheidende Phase. Zwei Interessierte sind noch übrig: in den vorderen Reihen eine Frau, blond und mittelalt, grün-gelber Mantel; hinten ein Mann, Jeans und Hemd, Vertreter eines Immobilienunternehmens. Er hat momentan den Zuschlag, das Gebot liegt bei 460.000 Euro. "Bietet jemand mehr?", fragt die Leiterin der Prozedur, Rechtspflegerin Hitzler. Schweigen, im Hintergrund nur das Rauschen des Verkehrs am Alten Einlass. Dann hebt die Frau vorsichtig die Hand, sie erhöht auf eine halbe Million. Noch einmal legt der Vertreter nach, doch die Frau ist entschlossen. Sie will die Immobilie im Raum Augsburg und bekommt sie, mit dem letzten Gebot. Es ist ein teures Geschäft. Und eines, das Risiken birgt.
Zwangsversteigerungen von Immobilien kommen ins Spiel, wenn nichts mehr geht. Können sich etwa mehrere Eigentümerinnen und Eigentümer nicht darauf einigen, wie es mit einer Immobilie weitergehen soll - klassischer Fall ist eine zerstrittene Erbengemeinschaft -, steht als letzte Instanz die sogenannte Teilungsversteigerung. Dem gegenüber steht die "Vollstreckungsversteigerung". Sie wird fällig, wenn Eigentümer ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, etwa gegenüber Banken.
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