Was der Kälteeinbruch für Pflanzenwelt und Gastro in Augsburg bedeutet
Kürzlich war es so warm, dass einige Pflanzen früher blühten. Nun haben sie wieder mit Kälte und Regen zu tun. Auch andernorts macht sich das bemerkbar.
Am vergangenen Wochenende konnten die Menschen in Augsburg zu sommerlichen Temperaturen noch ein Eis in der Sonne genießen, auch einige Pflanzen wie beispielsweise Kirschbäume blühten dieses Jahr früher. Nun kam es aber zu einem Kälteeinbruch, auch in den nächsten zwei Wochen werden niedrigere Temperaturen erwartet, die Rede ist von nächtlichen Tiefstwerten bis zu einem Grad. Diese Entwicklung könnte teils Spuren in der Pflanzenwelt hinterlassen.
Pflanzen in Augsburgs Botanischem Garten sind gerüstet
Wie wirkt sich die plötzliche Kälteperiode auf die Pflanzen im Botanischen Garten aus? Leiterin Christiane Messineo-Gleich sagt: "Diejenigen Pflanzen, die bereits im Botanischen Garten blühen, sind gut für den Temperaturwechsel gerüstet." Aufgrund der Kälte seien keine besonderen Maßnahmen zum Schutz der Pflanzen erforderlich. Im Gegenteil: Positiv sei, dass sich die Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens über eine längere Tulpenblüte freuen könnten.
Auch Bernhard Schratt, Vorsitzender des Gartenbauvereins Firnhaberau, äußert grundsätzlich wenig Sorge bezüglich möglicher Schäden für die Pflanzen: "Die Natur ist das schon gewohnt, wenn es noch mal kalt wird in den nächsten Wochen." Kritisch werde es jedoch bei Frosttemperaturen. Blüten könnten beispielsweise Schäden bekommen und braun werden.
Bei kühlen Temperaturen fehlen Bienen
Das gravierendste Problem bei den aktuellen niedrigen Temperaturen ist laut Schratt, dass die Bienen bei der Befruchtung bereits blühender Blumen oder Bäumen fehlen. Bei allzu niedrigen Temperaturen verblieben diese in ihren Bienenstöcken und pausierten mit der Bestäubung. Dadurch könnte eine Befruchtung und somit auch die Ernte möglicherweise ausbleiben, so Schratt. Für all jene, die im Garten oder auf dem Balkon bereits Sommerblumen oder Gemüse gepflanzt haben, empfiehlt Schratt, diese reinzustellen oder mithilfe von Vlies schützen. Wenn diese Maßnahmen nicht ergriffen würden, entstünden zwar wohl auch keine schlimmeren Schäden, jedoch werde das Wachstum der Pflanzen möglicherweise gehemmt, erzählt Schratt.
Auch Messineo-Gleich gibt ein paar Hinweise für den eigenen Garten. Wer dort bereits Beete angelegt habe, müsse möglicherweise damit rechnen, dass die Samen nicht keimen, und deshalb erneut ansähen. Küchenkräuter wie beispielsweise Schnittlauch oder Oregano könnten reingestellt werden, hielten aber auch die aktuellen Temperaturen aus, so Messineo-Gleich.
Außengastronomie rechnet in Augsburg mit weniger Gästen
Die kühlen Temperaturen machen sich auch in der Gastronomie bemerkbar – vor allem Restaurants mit großem Außenbereich sind auf höhere Temperaturen als derzeit angewiesen. Luciano Bellano, ein Mitarbeiter des Damenhofs, erzählt, dass Kälteeinbrüche für diese Jahreszeit durchaus normal seien. Selbst im vergangenen Mai habe es noch zwei Wochen mit Regen gegeben. "Wir freuen uns eher über so frühe und hohe Temperaturen wie in den letzten Wochen", sagt Bellano. Es sei zu erwarten, dass in den kommenden zwei Wochen weniger Gäste kämen, aber darauf sei man nun eingestellt.
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