Bombenentschärfung in Augsburg: Wie Corona die Evakuierung erschwerte
Plus Im Univiertel ist eine Bombe entschärft worden. Entsprechende Szenarien sind Einsatzkräfte in Augsburg inzwischen gewohnt - dieses Mal war trotzdem manches anders.
Als am Dienstagmittag auf einer Baustelle im Univiertel ein Bombenfund gemeldet wurde, war dies trotz der Ausnahmesituation fast schon so etwas wie ein Routineeinsatz für Polizisten, Feuerwehrleute und Ehrenamtliche in der Stadt. Natürlich ist es nicht alltäglich, dass ein ehemals 225 Kilo schwerer Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg in der Rumplerstraße gefunden wird, von dem 70 Kilogramm detonierbares Material noch erhalten geblieben waren. Aber vergleichbare Situationen in Augsburg hatte es in den vergangenen Jahren durchaus öfters gegeben, mal in Lechhausen, mal im Martinipark, mal nur unweit des jetzigen Fundortes in der Nähe des Bukowina-Instituts am Alten Postweg. Dieses Mal war trotzdem manches anders, was die Einsatzkräfte auch vor Herausforderungen stellte.
Eines war die Tatsache, dass gut 2000 Menschen ihre Wohnungen im Rahmen der Evakuierungsaktion verlassen mussten. 300 Meter Radius hatte die Sperrzone, die von den Behörden um den Fundort der Bombe herum gezogen wurde, was auch größere Wohnblocks im Univiertel betraf. Grundsätzlich gilt bei derartigen Aktionen als grobe Faustregel: Pro Kilogramm Gewicht der Bombe soll etwa ein Gebiet von einem Meter Radius evakuiert werden. In der Vergangenheit lagen die Sprengkörper aber teils schon so tief, dass die Behörden auch mal einen kleineren Umkreis bestimmten. Bei der Entschärfung der Fliegerbombe in der Nähe des Bukowina-Institutes 2019 etwa betrug der Radius nur 200 Meter, dabei war die Bombe ähnlich schwer gewesen wie der aktuelle Bombenfund. Es komme bei der Bestimmung des Radius aber auch auf die tatsächliche Sprengstoffmenge und die Gesamtumstände an, heißt es. Die Behörden entschieden sich dieses Mal jedenfalls offenbar für eine eher vorsichtige Variante.
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