Ausstellungen: Die Natur gibt die Ideen für die Kunst

VonSybille Schiller

Ein Bummel durch drei Augsburger Galerien wird zum Spaziergang durch Wald, Wiesen und Feld. Was die Galerie Süßkind, die Maxgalerie und die Galerie Facette zeigen

Galerie Süßkind Den Blick in die freie Natur eröffnet der Fotograf Markus Peter in der Galerie Süßkind nicht etwa durch die Kamera. Im Gegenteil, gekonnt täuscht er den Blick auf Berg und Tal mittels Malerei auf einem alten, brüchigen Fensterladen vor. Markus Peter hat bei seinen realen Ausflügen durch Feld, Wald und Wiesen auch auf den von Blumen gesäumten Wegrand geachtet, und dürfen diese gepflückt werden, blühen sie auf seinen Kreidezeichnungen zuhause in der Vase weiter. Im Kontrast zu diesen gemalten „Lieblichkeiten“ stehen die winzigen Holzfigürchen, die Nina Faulhaber aus einem Holzstock schnitzt, weshalb auch hier die Natur Ideengeberin ist. Besonderes Augenmerk sei auf zwei Arbeiten gerichtet. Nämlich auf „Gegenwind“, wenn ein Mann mit Hund dem Winde trotzt. Wo, das zeigt Markus Peter auf Bildern einer stürmischen See, gehängt rund um die Holzfigur. Und vielleicht ist vor diesem Sturm auch Nina Faulhabers aus Eiche geschnitzte, davon galoppierende Pferdeherde in den unteren „Süßkind“- Raum geflüchtet (Dominikanergasse 9, Di bis Fr 10 bis 18 Uhr, bis 22. Juni).

Die Schönheit und Kraft aufblühender Pflanzen

Maxgalerie Von der Dominikanergasse ist es nicht weit zum Lichthof in der Maxpassage. Dort gilt es, noch vor dem Besuch der Galerie im 2. Stock, zu verweilen, um die Pflanzenporträts von Katrin Brand zu entdecken. Der Hersbrucker Künstlerin geht es nicht nur um Detailtreue, auch nicht um gewollte Farbspiele. Katrin Brand macht sensibel dafür, welche Schönheit, Kraft, ja auch Heilkraft (Eukalyptus, Blasenampfer) in aufblühenden Pflanzen (Kirschblüte, Zwetschge, Hagebutte) steckt. Jede einzelne Knospe, jedes noch so kleine Blatt, jeder aufsteigende Stängel wächst auf hartem Plattenmalgrund, genährt vom Wunsch, die Schönheit von Zierquitte, Felsenbirne oder Bougainvillea in der freien Natur zu überprüfen.